Eishockey-WM

Österreich kratzte an der Sensation gegen Schweiz

Eishockey
12.05.2024 22:49

Beeindruckend agierte Österreich im zweiten Spiel bei der Eishockey-A-WM in Tschechien, bot dem haushohen Favoriten Schweiz in der Prag-Arena einen großartigen Schlagabtausch: Das Team von Roger Bader lag gegen die Eidgenossen zunächst 2:0 bzw. 3:1 voran, egalisierte in weiterer Folge erst das 3:4, im Finish dank Baumgartner das 4:5. Doch 50 Sekunden vor dem Ende traf Hischier für die Schweiz zum 6:5-Sieg!

Einen Tag nach dem bitteren 1:5 gegen die Dänen präsentierte sich Österreich in Prag gegen die Schweiz wie verwandelt. Mit dem wieder fitten Baumgartner und Kickert statt Madlener im Tor legte der Außenseiter bärenstark los: Unterweger gab nach nur 50 Sekunden den ersten Schuss auf Schweiz-Goaie Berra ab, danach zielte Raffl übers Tor, scheiterte Nissner nach schöner Einzelaktion an Berra (3.). Der vierte rot-weiß-rote Schuss nach exakt 4:15 Minuten saß: Nach Rossis Bullygewinn nahm Clemens Unterweger den Puck an und knallte ihn kurz nach der blauen Linie ins rechte Eck (5.) – der erste A-WM-Treffer für den 32-jährigen Verteidiger bei seiner vierten Teilnahme!

Die Tabelle:

Die Schweiz wirkte vom mutigen Auftritt des Gegners überrascht, kam in der Anfangsphase kaum zu Torabschlüssen. Der erste Schnitzer Österreichs blieb gottlob ohne Folgen: Die Eidgenossen liefen in einer 3:1-Überzahl auf den sehr starken Kickert, der den Schuss von Josi parierte. Das erste Überzahlspiel konnte das ÖEHV-Team nicht nutzen (15.), doch 5:27 Minuten vor dem Ende des ersten Abschnitts gelang der vierten Angriffsreihe das 2:0: Berra ließ den Abschluss von Rohrer nach vorne abprallen, im Gestocher drückte Paul Huber den Puck über die Linie.

(Bild: GEPA/GEPA pictures)

Der Schweizer Head-Coach Patrick Fischer las seinem Team die Leviten, mit Unterstützung Österreichs gelang das Anschlusstor: Erst musste Zwerger wegen Beinstellens für zwei Minuten auf die Strafbank, dann fasste das Bader-Team in Unterzahl wegen eines Wechselfehlers eine weitere Strafe aus. Die Schweiz benötigte nur vier Sekunden, um im 5-3-Überzahlspiel zu verkürzen: Josi ließ Kickert mit einem Schlagschuss keine Chance (17.). Österreichs Goalie verhinderte mit zwei starken Paraden das 2:2 (18.).

(Bild: GEPA/GEPA pictures)

Ein Überzahlspiel zu Beginn des zweiten Abschnitts nutzte der Außenseiter zum 3:1: Haudum hämmerte die Scheibe nach Zuspiel von Zwerger unter die Latte (22.). Der Zwei-Tore-Vorsprung währte jedoch nur 38 Sekunden, Hischier verkürzte unmittelbar vor Kickert auf 2:3. In der Folge hielt Österreich das Spiel offen, Kickert zeichnete sich gegen Bertschy aus (27.), Hischier traf das Außennetz (28.). In Überzahl (Baumgartner auf der Strafbank) traf die Schweiz die Stange, Maier hinderte unmittelbar darauf Ambühl regelwidrig am Abstauber, fasste ebenfalls zwei Minuten aus.

(Bild: GEPA/GEPA pictures)

Mit 5 gegen 3 auf dem Eis kamen die Eidgenossen zunächst zum 3:3: Kickert parierte zunächst gegen Hischier und Ambühl, gegen Josi war er dann machtlos. Nur 13 Sekunden später ging die Schweiz noch immer in Überzahl (5-4) dank Jäger erstmals in Front. Doch Rossi & Co., die dem Favoriten weiter toll Paroli boten, hatten die Antwort parat, ebenfalls in Überzahl - Haudum sorgte mit seinem zweiten sehenswerten Treffer für das 4:4 (35.). Der elfte Schuss aufs Tor hatte damit den vierten Treffer zur Folge – sehr stark! Schneider hatte kurz darauf nach Zuspiel von Zwerger die Führung am Schläger, scheiterte aus kurzer Distanz an Berra, wie wenig später aus spitzerem Winkel auch Rossi (37.).

Mit 4:4 ins letzte Drittel
Mit einem sensationellen Save gegen Kurashev verhinderte Kickert den erneuten Rückstand (39.). So ging es bei 4:4 in den finalen Abschnitt, lag die Sensation weiter in die Luft. Die Schweiz ersetzte Berra im Tor durch Schmid, kam durch Hischier, der erneut in Überzahl (zwei Minuten für Wukovits) den Puck aus kurzer Distanz ins Tor jagte, zur erneuten Führung. Das ÖEHV-Team, lautstark unterstützt vom Publikum, steckte nicht auf, hätte beinahe durch Ganahl ausgeglichen – Schmid war zur Stelle (42.).

Umstrittene Strafe gegen Wolf im Endspurt
Doch der Schweizer Schlussmann stellte sich zum Glück für den Gegner in der 53. Minute ungeschickt an: Bei einem Baumgartner-Schlenzer von der blauen Linie griff der Goalie daneben – 5:5! Rossi hatte bei einem 2-1-Gegenstoß die Führung am Schläger, fand aber in Schmid seinen Meister (56.). Im Endspurt, als Bernd Wolf nach einem Zweikampf mit Ambühl eine umstrittene Strafe und zwei Minuten ausfasste, hieß es Zittern: Kickert klärte in Unterzahl erst gegen Kurashev (60.), musste sich 50 Sekunden vor Ende aber gegen Hischier, der aus kurzer Distanz einschoss, geschlagen geben – mit einem Mann mehr auf dem Eis wollte der Ausgleich nicht mehr gelingen. Ende 5:6, extrem bitter! Doch dieser Auftritt sollte Österreich viel Mut für die weiteren Auftritte geben – am Dienstag wartet Kanada!

Österreich – Schweiz 5:6 (2:1, 2:3, 1:2)

Tore: 1:0 (5.) Unterweger, 2:0 (15.) P. Huber, 2:1 (16./PP) Josi, 3:1 (22./PP) Haudum, 3:2 (23.) Hischier, 3:3 (30./PP) Josi, 3:4 (30./PP) Jäger, 4:4 (35./PP) Haudum, 4:5 (41./PP) Hischier, 5:5 (53.) Baumgartner, 5:6 (60./PP) Hischier.

Österreich spielte mit: Kickert; Zündel, Heinrich; Wolf, Unterweger; Maier, Strong; Brunner, Stapelfeldt; Schneider, Nissner, T. Raffl; M. Huber, Rossi, Zwerger; Haudum, Baumgartner, Ganahl; Rohrer, Wukovits, P. Huber.

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(Bild: KMM)



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