Erntehelferin starb

„An der Unglücksstelle haben alle geweint“

Die Frau wurde bei dem Unfall aus dem Wagen geschleudert und erdrückt.

(Bild: Lauber/laumat.at Matthias)

„Das ist eine Tragödie. Wir stehen alle unter Schock“ – Landwirt Rudolf Wiesmayr aus Scharten kommen die Tränen, wenn er über den furchtbaren Unfalltod seiner langjährigen Erntehelferin spricht. Die Ukrainerin Orysia Lupashko (42) war, wie berichtet, aus einem Kleinbus geschleudert und von diesem erdrückt worden.

„Es hat den ganzen Tag geregnet gehabt. Die Helfer sind mit drei Bussen aufs Erdbeerfeld gefahren, weil wir für Sonntag noch ein paar Steigen brocken wollten. Aber daran war dann natürlich nicht mehr zu denken. Die beiden anderen Busse sind direkt zur Unfallstelle gekommen. Ich war auch dort. Es war furchtbar. Alle haben geweint und geschrien, wir sind alle unter Schock“, sagt Landwirt Rudolf Wiesmayr aus Scharten.

Querverkehr übersehen
Beim Telefonat mit der „Krone“ versagt ihm immer wieder die Stimme, so groß ist die Trauer um seine Mitarbeiterin: „Sie war viele Jahre lang bei uns, wir haben mittlerweile ein sehr familiäres Verhältnis zueinander aufgebaut gehabt.“ Er macht auch dem ukrainischen Lenker keinen Vorwurf: „Er ist diesen Weg schon zig Mal gefahren, er wird diesmal den Querverkehr einfach übersehen habe.“

Die Helfer konnten nichts mehr für die 42-jährige Erntehelferin machen.

(Bild: Lauber/laumat.at Matthias)

Vollbremsung konnte Crash nicht verhindern
Der Horror-Unfall war, wie berichtet, am Samstag kurz nach 17 Uhr passiert: Ein Ukrainer (34) lenkte den neunsitzigen Ford Transit auf der Herrnholzer Gemeindestraße aus vom Wiesmayr-Bauernhof in der Ortschaft Kronberg kommend Richtung Simbach. Im Fahrzeug saßen noch weitere acht ukrainische Erntehelfer. Zeitgleich näherte sich ein Autofahrer (52) aus Wallern der Kreuzung. Er nahm den Kleinbus zwar wahr und bemerkte aber erst zu spät, dass dessen Lenker keine Anstalten machte, an der Kreuzung anzuhalten. Trotz eingeleiteter Vollbremsung krachte er seitlich gegen den Kleinbus, erwischte ihn zwischen Vorder- und Hinterachse.

Durch die Wucht des Anpralls kippte der Ford Transit auf die rechte Fahrzeugseite um. Dabei stürzte Orysia Lupashko (42) durch ein Seitenfenster aus dem Kleinbus. Das Fahrzeug fiel auf ihren Kopf, sie wurde erdrückt. Eine Ärztin konnte nur mehr den Tod der Frau feststellen. Vier weitere Insassen kamen zur Behandlung in Spitäler.

Auch Polizist ist nach Unfall geschockt
„Ich bin seit 37 Jahren im Dienst, aber solche fürchterlichen Verletzungen sieht man zum Glück nicht oft“, sagte ein Eferdinger Polizist, der die Unfallaufnahme leitete.