Sieben Jahre lang

Kassiererin zweigt über eine halbe Million Euro ab

(Bild: thinkstockphotos.de)

„Es ist so leicht gegangen“ - so banal lautete die Begründung einer Kassierin, warum sie im Laufe von sieben Jahren fast eine halbe Million Euro aus der Kassa eines Gemeindeamtes abgezweigt hatte. Großteils floss die Beute auf die Konten des Sohnes und der eigenen Familie. Urteil: zwei Jahre, davon fünf Monate unbedingt.

„Wie kamen Sie auf die Idee, sich Geld abzuzweigen? Was war die Initialzündung? Für Sie als zuvor korrekte Mitarbeiterin muss das anfangs doch ein großer Schritt gewesen sein“, fragt der Vorsitzende im Landesgericht Wiener Neustadt (NÖ), bekommt aber nur halbherzige Antworten. Beispiel: „Ich wollte, dass es allen gut geht. Es war wie eine Sucht.“

Ich wollte, dass es allen gut geht. Es war wie eine Sucht.

Angeklagte Kassiererin

2014 erstmals Geld überwiesen
Und deshalb, so die inzwischen pensionierte 60-jährige Mitarbeiterin der Gemeindekassa im Voralpengebiet, habe sie 2014 erstmals Geld auf das Konto ihres Sohnes überwiesen. Was kein Problem war. Die Überweisung wurde zwar prinzipiell gegengezeichnet, doch ob das Geld letztlich auf dem richtigen Konto landete, überprüfte niemand mehr. Die Frau achtete darauf, dass sie an den entscheidenden Tagen, etwa um den 15. jeden Monats, im Dienst war.

Mildernd für das Urteil wertete der Richter die Wiedergutmachung des Schadens. Die Frau hat zwei Eigentumswohnungen und ihr Auto verkauft. Nicht rechtskräftig.