Thema des Tages

Böser Streich: Osterfeuer zu früh anzünden

Häufig stecken Zündler die Brauchtumsfeuer schon vor Karsamstag in Brand.

(Bild: Uta Rojsek-Wiedergut)

Zündler, die Brauchtumsfeuer noch vor Karsamstag anzünden, sorgen nicht nur bei Kärntner Feuerwehren für Ärger.

Auch heuer waren in Kärnten wieder mehrere Zündler unterwegs – bereits Gründonnerstag wurden gleich drei Osterhaufen frühzeitig in Brand gesteckt. Die Feuerwehr Maria Rain musste daher am Abend in die Nähe des Reitstalles Wakonig ausrücken.

Der Einsatz hat bis Freitag in der Früh gedauert. Wir mussten den Haufen geordnet abbrennen lassen. Zum Glück gab es keine Gefahr für Menschen und Umwelt!

Kommandant Franz Schifrer

Das Osterfeuer kann zum Glück trotzdem stattfinden. Der Haufen werde nämlich wieder aufgeschüttet. „Nur das Feuer wird leider etwas kleiner ausfallen“, bedauert Schifrer.

Vom Osterhaufen in Maria Rain war fast nichts mehr übrig.

(Bild: Krampus- und Brauchtumsgruppe Maria Rain)

Weiterer Einsatz in Tiffen
Auch in Tiffen musste die Feuerwehr bereits Donnerstag gegen 22 Uhr zur Gschlosserwiese in der Gemeinde Steindorf ausrücken. Dort konnte der Brauchtumshaufen relativ rasch gelöscht werden. „Zum Glück war noch nicht alles zusammengetragen. Die Landjugend wird den Osterhaufen für Karsamstag wieder herrichten“, erzählt Kommandant Gert Wutte.

Und in Eberstein
Kurz vor Mitternacht waren Zündler dann auch in Eberstein am Werk. Die Freiwillige Feuerwehr musste auch dort auf der Pfarrwiese einen Osterhaufen kontrolliert abbrennen lassen. „Wir tragen aber alles neu zusammen, die Veranstaltung kann heute zum Glück stattfinden“, so Simon Höffernig von der FF Eberstein.

Täter werden selten erwischt
Leider werden die Täter, die Osterfeuer frühzeitig anzünden, nur selten erwischt. Wenn aber jemand ertappt wird, drohen dem Übeltäter nicht nur Verwaltungsstrafen. Sollte jemand verletzt werden, oder hoher Sachschaden entstehen, kann aus einem Streich ganz schnell eine Straftat werden. Zudem müsse auch der Einsatz der Feuerwehren bezahlt werden.

24

OSTERFEUER wurden bis Karfreitag allein in Klagenfurt bei der Feuerpolizei ordnungsgemäß angemeldet. Denn die Brauchtumsfeuer müssen behördlich geprüft werden. 

Da das Material für die Osterhaufen oft in wochenlanger Arbeit zusammengetragen wird, appellieren Naturschützer, die Osterhaufen vor dem Anzünden umzuschichten, um darunter verkrochenen Kleintieren die Flucht zu ermöglichen.

Aber ohne Osterfeuer geht‘s nicht
Ostern ohne Osterfeuer sei in Kärnten laut Brauchtumsexperten Wolfgang Lattacher nicht vorstellbar. Allein in Klagenfurt waren bis Karfreitag 24 Osterfeuer angemeldet. Bleibt zu hoffen, dass die Zündler Ruhe geben. Denn die Veranstaltungen am Karsamstag erfreuen sich größter Beliebtheit.