Familie in Tirol

Ukraine-Krieg: Großes Bangen um Papa in Odessa

Tirol
06.04.2022 07:57

Eine Familie aus der ukrainischen Schwarzmeer-Stadt Odessa fand Zuflucht in Tirol und verfolgt ängstlich den Raketenbeschuss. Tochter Romana: „Mein Papa ist Anwalt, notfalls greift er aber zur Waffe!“

Binnen Sekunden entschied sich zu Kriegsbeginn, dass der Weg der Familie C. von Odessa nach Rattenberg in Tirol führen würde. Denn Julia (46), Tochter Romana (21) und Sohn Boris (11) sprangen spontan in den Bus mit dem österreichischen Kennzeichen, der sich nach einer Hilfslieferung auf den 2000-Kilometer-Rückweg machte. Die Alternative wäre ein Massenlager in Bukarest gewesen. In der kleinsten Stadt Österreichs bangen die Gestrandeten nun um die Lieben daheim.

„Papa schläft im Hausgang“
„Zuerst war der Krieg weit weg, und der Alltag ging irgendwie weiter“, erzählt Romana, die in die Anwalts-Fußstapfen des Vaters treten will. Seit der Nacht auf Montag ist nun alles anders: Russische Raketen setzten drei Treibstofflager und eine Raffinerie in Brand.

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Papa schläft nun im Hausgang, wo die enger stehenden Wände etwas mehr Schutz bieten.

Romana

Das ohnehin trügerische Gefühl der Sicherheit ist weg. „Eine Freundin von mir sprang entsetzt in ein Auto, als die Explosionen die Stadt erschütterten. Und Papa schläft nun im Hausgang, wo die enger stehenden Wände etwas mehr Schutz bieten.“

Ein Horrorszenario, um das sich die Gespräche in der Stadt drehen, ist ein möglicher Beschuss durch Schiffe der russischen Schwarzmeerflotte. Oder ein Angriff übers Land – wenn das benachbarte Mykolajiw verloren gehen sollte.

„Er war Soldat, schießen könnte er“
Romanas Papa meldet sich zumindest zweimal täglich telefonisch, als Jurist bei der Eisenbahn ist er vorerst für die kritische Infrastruktur der Ukraine wichtig. Sollte es aber zum Äußersten kommen, würde er auch zur Waffe greifen. Romana ist nachdenklich, als sie sagt: „Er war einst zwei Jahre Soldat, schießen könnte er.“

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