Sorgte für Diskussion

Formel-1-Finale in Abu Dhabi „menschlicher Fehler“

Formel 1
19.03.2022 16:27

Der Automobil-Weltverband FIA hat die Ergebnisse seiner Untersuchung über das bis jetzt heiß diskutierte Formel-1-Finale 2021 in Abu Dhabi veröffentlicht. In einer Zusammenfassung wird dem damaligen Renndirektor Michael Masi attestiert, „in gutem Glauben und nach bestem Wissen und Gewissen angesichts der schwierigen Umstände“ gehandelt zu haben. Beim Identifizieren der überrundeten Autos habe der Australier aber einen „menschlichen Fehler“ gemacht.

Im letzten Rennen der vergangenen Saison hatte der bis dahin in Führung liegende Lewis Hamilton im Mercedes auf der letzten Runde noch den Titel an Red-Bull-Fahrer Max Verstappen verloren. Vorausgegangen war eine umstrittene Entscheidung Masis, am Ende einer Safety-Car-Phase nicht alle überrundeten Autos, die zu diesem Zeitpunkt zwischen Hamilton und Verstappen lagen, zurückrunden zu lassen. Verstappen nutzte diese Situation aus und überholte Hamilton mit frischen Reifen noch.

Das Identifizieren von Autos, die sich zurückrunden dürfen, sei bisher von Hand erfolgt, bemerkte die FIA. Ein „menschlicher Fehler führte dazu, dass sich nicht alle Wagen selbst zurückrunden“ durften. Eine Software soll diesen Prozess künftig übernehmen.

Zusätzlich wurde das Sport-Reglement vor dem Start der neuen Saison an diesem Wochenende in Bahrain präzisiert. In Artikel 55.13 heißt es nun, dass „alle“ („all“) überrundeten Autos den Führenden und das Safety-Car überholen müssen, während zuvor das weniger eindeutige „any“ verwendet wurde, was Raum für Interpretationen ließ. Der nun veröffentlichte Bericht bestätigte diesen Spielraum und entlastete Masi zusätzlich. Dieser habe im Einklang mit dem Feedback diverser Stakeholder gehandelt, deren Wunsch es sei, Rennen unter normalen Bedingungen ohne Safety-Car-Einschränkungen zu beenden.

Masi ist inzwischen als Renndirektor abgesetzt worden. Der Deutsche Niels Wittich und Eduardo Freitas aus Portugal wechseln sich künftig in dieser Position ab. Außerdem gibt es einen virtuellen Kontrollraum, der als „Remote Operations Centre“ (ROC) firmiert. Diesen kann man sich ähnlich dem Video-Assist-Center in der Fußball-Bundesliga vorstellen. Der Rennkontrollraum liegt in Genf und soll ein unterstützendes Element sein. Die FIA stellte klar, dass das ROC „keine regulatorische Gewalt“ habe. Frühere Entscheidungen können dadurch weder neu bewertet noch geändert werden.

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(Bild: KMM)



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