Mit NASA-Teleskop

Grüner Kristallregen in aufkeimendem Stern entdeckt

Wissenschaft
31.05.2011 17:00
Mit dem Weltraumteleskop "Spitzer" haben Astronomen der NASA winzig kleine Kristalle des Minerals Olivin entdeckt, welche aus einer Staub- und Gaswolke geradezu auf einen entstehenden Stern niederregnen. Es ist das erste Mal, dass ein derartiger Kristallschauer beobachtet werden konnte. Wie die Kristalle dorthin gelangt sind, wissen die Forscher noch nicht. Wahrscheinlich stammen sie aus Teilchenströmen, die bei der Geburt des Sterns entstanden.

"Es braucht Temperaturen so heiß wie Lava, um diese Kristalle entstehen zu lassen", erläutert Tom Megeath von der University of Toledo, der Co-Autor einer Studie, die soeben im Fachjournal "Astrophysical Journal Letters" veröffentlicht wurde. "Wir glauben, dass die Kristalle in der Nähe der Oberfläche des entstehenden Sterns zusammengekocht und dann in die deutlich kältere Staub- und Gaswolke getragen werden, wo sie abkühlen und wie grüner Glitter wieder auf den Stern zurückregnen."

Den Kristallregen entdeckten die Forscher um einen Protostern mit der Bezeichnung "HOPS-68" in Sternbild Orion. Bei den Kristallen handelt es sich um Forsterit, der zur Familie der Olivinsilikate zählt und überall im Universum vorkommt. Zuvor waren ähnliche Kristalle auch in Kometen entdeckt worden.

Kristalle kommen rund um junge Sterne vor
Forsterit-Kristalle waren auch in protoplanetaren Scheiben rund um junge Sterne entdeckt worden. Der Nachweis der Mineralien innerhalb einer kollabierenden Staub- und Gaswolke rund um einen erst entstehenden Stern ist jedoch insofern ungewöhnlich, da hier Temperaturen von bis zu minus 170 Grad Celsius vorherrschen können. Weit entfernt also von den für die Entstehung der Kristalle notwendigen, hohen Temperaturen.

Aus diesem Grund vermuten die Forscher auch, dass die Kristalle von der Oberfläche des entstehenden Sterns durch Partikelströme, sogenannte Jets, in die deutlich kältere Staub- und Gaswolke getragen werden, wo sie abkühlen und wieder auf den Stern zurückregnen.

Könnte die Entstehung von Kometen erklären
Die Entdeckung könnte erklären, warum auch Kometen die Kristalle beinhalten. Kometen entstehen in Regionen, in denen die Temperatur weit unter dem Gefrierpunkt liegt. Bisher war man davon ausgegangen, dass sich die Minerale im jungen Sonnensystem in der Nähe der Sonne gebildet hatten und später in entferntere Regionen "gewandert" waren. Nun wird an einem Zusammenhang zwischen den Kristallen in Kometen und den Jets geforscht.

Bilder: NASA.gov

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