Putin-Vasall bei Kiew?

Ramsan Kadyrow: Befinde mich im Kriegsgebiet

Ausland
14.03.2022 08:07

Tschetschenische „Kadyrow-Kämpfer“ nehmen bereits an Putins Invasion in die Ukraine teil, nun soll der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow nach eigenen Angaben selbst ins Kriegsland gereist sein. Über ein in der Nacht zu Montag auf seinem Telegram-Kanal geteiltes Video schreibt er, dieses sei in Hostomel aufgenommen worden, einem Ort nordwestlich der Hauptstadt Kiew mit Flugplatz, der seit Beginn des Krieges in der Ukraine umkämpft ist.

In sozialen Medien kursiert ein Video, das Kadyrow mit den Kämpfern zeigen soll (siehe oben), wie sie einen unkenntlich gemachten Plan auf einem Tisch studieren. Demnach soll er mit ihnen den erwarteten Angriff auf Kiew besprochen haben.

Auf der Aufnahme ist russischen Medien zufolge zu hören, wie der tschetschenische Diktator den Satz „Die Aufgabe ist es, Kiew einzunehmen“ sagt. Den Berichten zufolge soll Kadyrow mit frisch eingetroffenen Spezialkräften aus Tschetschenien in Richtung der ukrainischen Hauptstadt gefahren sein.

„Raten Sie mal, wie nahe wir gekommen sind“
„Neulich waren wir etwa 20 Kilometer von Ihnen entfernt, Kiewer Nazis, und jetzt sind wir noch näher, und raten Sie mal, wie nahe wir gekommen sind“, schrieb Kadyrow zu dem Video. „Ich werde eine Intrige hinzufügen: Vielleicht sind wir bereits in Kiew und warten nur auf die nötigen Befehle?“ Zudem behauptet er, „nicht wenige“ Mitarbeiter des ukrainischen Geheimdienstes arbeiteten für Russland.

Mit dem Clip, der nicht unabhängig verifiziert werden kann, dürfte sich Putins Vasall als „Anpacker“ aufseiten des russischen Einmarschs inszenieren wollen, ähnlich wie Präsident Wolodymyr Selenskyj auf der ukrainischen Seite.

Die tschetschenischen Spezialtruppen namens Kadyrowzy (Kadyrows Anhänger) sind direkt dem Machthaber unterstellt, nicht dem russischen Innenministerium. Die paramilitärische Truppe ist deshalb an keine besonderen Rechtsnormen gebunden und wird deswegen besonders gefürchtet - ihr werden Folter und Mord vorgeworfen. Eine Gruppe der Kadyrowzy soll den Auftrag gehabt haben, den ukrainischen Präsidenten zu töten - der Versuch wurde aber Anfang März vereitelt.

Kiew bereitet sich auf Belagerung vor
Rund um die ukrainische Hauptstadt gingen die Gefechte indes am Sonntag weiter, nach Angaben des ukrainischen Militärs gab es heftige Kämpfe in den Vororten Irpin und Makariw. Kiew bereitet sich auf eine mögliche Blockade durch die Angreifer vor. Laut Stadtverwaltung wurden Lebensmittelvorräte für zwei Wochen angelegt.

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