US-Präsident Joe Biden war der Erste, der in Zusammenhang mit der Ukraine-Krise von der Gefahr eines Dritten Weltkrieges sprach. Zu einem Zeitpunkt, als die russische Invasion in die Ukraine noch gar nicht begonnen hatte. Einem Zeitpunkt, als in Europa noch viele (mich eingeschlossen) der Meinung waren, Putin würde nur drohen, diesen Krieg aber niemals wirklich beginnen. Einem Zeitpunkt, als es vor allem die USA waren, die vor einer unmittelbar bevorstehenden Invasion sprachen.
Die Amerikaner sollten leider recht behalten. Schon damals sagte Biden, dass es niemals dazu kommen dürfe, dass amerikanische und russische Soldaten aufeinander schießen. Denn dann wäre die ultimative Eskalation nicht mehr zu verhindern.
Doch seit Beginn des Krieges kommen vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj beinahe täglich Aufrufe, die NATO möge einschreiten und über der Ukraine eine Flugverbotszone durchsetzen. Tue sie das nicht, träfe sie eine Mitschuld an jedem Todesopfer.
Das Gegenteil ist der Fall. Denn eine Flugverbotszone ließe sich nur durchsetzen, wenn Kampfjets der NATO russische Kampfjets über der Ukraine abschießen würden. Das wäre ein Kriegseintritt, ein Angriff auf Russland, auf den Moskau militärisch reagieren würde.
Und so hat Biden recht, wenn er jetzt abermals betont, dass die NATO jeden Zentimeter eigenen Territoriums verteidigen, aber niemals aktiv in den Krieg in der Ukraine eingreifen werde. Denn das, so Biden, würde tatsächlich den Dritten Weltkrieg bedeuten.
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