Gefragter Maler

Künstlerische Berufung ereilt ihn nach Herzinfarkt

Als Maler im Linzer Atelier für Parkinson-Projekt von Rotary Linz-Altstadt

(Bild: Wenzel Markus)

Zwei Schlaganfälle, Herzinfarkt! mit 50 Jahren erst zu malen begonnen! Erst mit 50 hat Hermann Angeli aus Traun zu malen begonnen. Der Anstoß dazu war eine „Eingebung“ während der Herz-Reha. Heute ist der 66-Jährige ein gefragter Maler für Charities.

Der große Pablo Picasso begann mit sieben Jahren zu malen, der Wiener Ernst Fuchs mit zwölf. Hermann Angeli tobte sich in diesem Alter noch am Fußballplatz aus. Er brachte es bis zum Stammspieler bei ASKÖ Ödt. Beruflich machte er in der Voest im IT-Bereich Karriere: „Ich war tüchtig, aber bei dieser trockenen Arbeit nie glücklich.“

Hermann Angeli in seinem Atelier

(Bild: Wenzel Markus)

Eingebung
Bei der Reha in Großgmain (nach einem Herzinfarkt) hatte er am 10. Oktober 2005 eine „Eingebung“: „Eine innere Stimme, mein Bauchgefühl, sagte mir: Du musst mit dem Malen beginnen. Mein Arzt glaubte mir nicht. Ich war aber hartnäckig, habe am nächsten Tag Malzeug und eine Staffel bestellt.“ Nach der Reha besuchte er einen Kurs in der VHS Linz: „Ich habe vier Bilder gemalt, Arbeiten eines Anfängers.“

Angeli schenkte Kinderhilfe-Chefin Sonja Klima ein Bild für die Ronald McDonald-Charity

(Bild: Markus Wenzel)

Teilgenommen aus Jux
Aus Jux meldete er sich für eine Ausstellung eigener Bilder im Voest-Alpine-Werk Donawitz an - und erhielt den Auftrag für eine Vernissage in einem halben Jahr: „Meine vier Bilder begeisterten. Ich musste noch 49 in den darauffolgenden Monaten malen. Die Ausstellung in einem großen Gebäude war ein Riesenerfolg.“

Bei der Vernissage für die Acakoro-Fußballakademie Nairobi mit den LASK-Legenden Blutsch, Köglberger, Oberparleiter, Viehböck (v.l.)

(Bild: Wenzel Markus)

Lob von Kunstexperten
Lob gab es für seine Bilder von Kunsthistoriker Peter Assmann sowie Promi-Maler und Freund Manfred Hebenstreit. Bisher unterstützte Angeli Sozialprojekte mit einem Verkaufserlös von mehr als 150.000 Euro, darunter das Acakoro-Fußballprojekt seines verstorbenen Freundes Heli Köglberger (LASK): „Ich will helfen, ich muss nicht immer verdienen.“

Reinhard Waldenberger/Kronen Zeitung