Zu viel ist noch offen

Parkpickerl braucht noch Starthilfe in Wien

Wohnen & Verkehr
28.02.2022 19:00

Am Montag startet in Wien die flächendeckende Parkraumbewirtschaftung. Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) bekräftigt, man sei bereit. Doch Kritik von Anrainern und Probleme mit Ausnahmezonen lassen anderes vermuten.

Ab heute wird das Parken in so gut wie der ganzen Stadt gebührenpflichtig. Jahrelange Diskussionen sind der Erweiterung vorangegangen, bis Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) schließlich im vergangenen Jahr kurzen Prozess gemacht und das flächendeckende Parkpickerl angekündigt hat. „Es ist ein Meilenstein für den Klimaschutz, reduziert den Pendler- sowie allgemeinen Verkehr und schafft mehr Platz für die Wiener, wie bisherige Auswertungen klar belegen“, heißt es dazu aus ihrem Büro.

Wiener Linien erwarten keinen Ansturm
Ob sich der Individualverkehr jedoch tatsächlich reduzieren wird, bleibt abzuwarten. Die Wiener Linien zumindest rechnen mit keinem Ansturm auf U-Bahn und Co. „Wir haben die letzten Parkpickerl-Einführungen genau beobachtet und waren darauf vorbereitet, Intervalle anzupassen“, sagt eine Sprecherin. Die Auswirkungen auf Öffis seien minimal gewesen. Anrainer hätten ihr Auto sogar wieder verstärkt benutzt.

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Nun ist Schluss mit dem Fleckerlteppich. Es gelten einheitliche Regelungen in ganz Wien. Wir reduzieren damit den Verkehr.

Ulli Sima ist zufrieden

112.500 Pickerl beantragt
Bis dato wurden für die Ausweitung rund 112.500 Parkpickerl beantragt. Die Stadt erwarte insgesamt bis zu 175.000 Anträge. Man sei laut Sima jedenfalls vorbereitet. „Nun ist Schluss mit Fleckerlteppich, es gelten einheitliche Regelungen in ganz Wien“, freut sich die Stadträtin. Die Freude bei einigen Wienern hält sich aber noch in Grenzen. Zu viele Punkte seien noch ungeklärt.

Blockieren Pendler ab heute Ausnahmezonen?
So gibt der Senderparkplatz nahe der Stammersdorfer Kellergasse Rätsel auf. Die Angst ist groß, dass es - weil das Pickerl nicht gilt - künftig für Liebhaber der Weinberge keinen Stellplatz gibt, da er von Pendlern blockiert wird. Eine Leserin, deren Tochter in Deutschland wohnt und sie öfter besucht, bekam vom Magistrat den Rat: „Sie kann am Senderparkplatz parken.“ Die Stadt dementierte auf Anfrage. Doch das Problem der Ausweichzonen bleibt. Und auch Inhaber von privat gemieteten Fahrzeugen haben keine Chance auf ein Parkpickerl.

Kritik von Opposition
Kritik kommt zudem weiterhin von der Opposition. Die ÖVP fordert ein Zonenmodell, die FPÖ ein gratis Parkpickerl für ganz Wien.
Wer aufgrund der für viele Autofahrer noch offener Fragen auf Kulanz in den ersten Tagen hofft, wird enttäuscht werden. Denn auf eine diesbezügliche Anfrage heißt es von der Stadt lediglich: „Die Verordnungen zu den neuen Kurzparkzonen sind ab 1. März gültig.“

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