Aufregung um Absprache

Wer darf in Linz Kripo-Chef(in) werden?

Oberösterreich
25.02.2022 14:00

Heute endet Bewerbungsfrist für den Job im Stadtpolizeikommando, den Landespolizeidirektor zur Chefsache machte. Unter den Beamten gibt´s Aufruhr und Unmut wegen interner Absprachen. Ein „Wunschkandidat“ oder „Verhinderer“ wurde von höchster Stelle zum Mitmachen verdonnert

Die Nachfolge des scheidenden Kripo-Chefs der Linzer Polizei, Oberst Heinrich Lindner, der mit 1. April in die Pension wechselt, ist in der Polizeidirektion Hauptgesprächsthema: Wer darf denn diesen Posten überhaupt bekommen - besser, wer nicht? Denn die beiden Stellvertreter haben sich um die Leitung des Kriminalreferats beworben - das wurde auf „Krone“-Anfrage bestätigt - aber sie passen irgendwem nicht ins Konzept. Denn im Urlaub erhielt der Vize-Chef des Einsatzreferats des Stadtpolizeikommandos - das sind die Herren und Damen, die bei Demos, Fußballspielen und Co. ganz vorne mit dabei sind - den Anruf, dass er sich zu bewerben habe. Und wurde zu Landespolizeidirektor Andreas Pilsl geladen. Gerade noch rechtzeitig, um vor dem 18. Februar die Bewerbung bei der Linzer Polizei abzugeben. Heute, 25. Februar, endet die Frist bei der Landespolizeidirektion.

„Der oder die Beste wird es werden“
“Wir warten ab, ob sich noch jemand bewirbt, und dann wird der oder die Beste genommen", hieß es am Donnerstag aus dem Büro des Landespolizeichefs. Bisher gibt es nur die drei Bewerbungen.

Vor allem im Stadtpolizei-, aber auch im Landespolizeikommando wird wild spekuliert, warum denn ein dritter Kandidat vom Chef persönlich ins Rennen geschickt wurde. Denn dieser - ebenfalls von allen geschätzte - Offizier und Jurist hätte von sich aus den Schritt nicht gemacht, war doch der herbeigesehnte Aufstieg zum Leiter des Einsatzreferats zum Greifen nah, weil der bisherige Chef als Bezirkskommandant nach Linz-Land wechselt.

„Hätte Kollegin den Vortritt gelassen„
Soll ein Wunschkandidat durchgedrückt oder irgendjemand verhindert werden? Fehlt den Kripo-Stellvertretern Qualifikation? Der erste Stellvertreter ist 62 Jahre alt, seit 2004 in Linz im Kriminaldienst und hochdekoriert. Sein Manko: Er ist ein deklarierter Roter und Gewerkschafter. Die zweite Stellvertreterin ist 43 Jahre alt, war die erste Polizei-Offizierin Oberösterreichs, ist seit 2006 im Kriminaldienst, seit 2014 am Linzer Posten und hat soeben ihr Jus-Studium abgeschlossen. “Wenn nur wir beide uns beworben hätten, hätte ich zurückgezogen„, sagt der Ältere. Für ihn wäre es noch eine “Anerkennung für die Leistungen im Polizeidienst", die Kollegin habe noch eine längere Karriere vor sich.

Stadtpolizeikommandant oder gar mehr im Visier
Denn der aktuelle Kripo-Vize wird spätestens in drei Jahren mit dem Linzer Polizeichef Karl Pogutter in Pension gehen müssen. Logische Nachfolge: einer der Referatsleiter. Weitaus brisanter: Generalmajor Andreas Pilsl muss heuer im Amt bestätigt werden, um weitere fünf Jahre der Polizei in OÖ vorzustehen, muss sich wieder bewerben. Da würde, bekäme die Offizierin und Juristin den Kripo-Chef-Job, eine Konkurrentin groß werden. Sind doch alle Behördenleiter, also Landespolizeichefs Juristen - außer in OÖ.

Da geht’s also vielleicht - weiter gedacht - um viel mehr als nur um den Job als Linzer Kripo-Chef.

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