Saudi-Arabien
Langhaariger stirbt nach Festnahme durch Islampolizei
Was dann passierte, ist unklar. Am Mittwoch vergangener Woche holte ein Freund den 28-Jährigen aus dem Gebäude der Religionspolizei ab. Wie der Vater des Toten der saudischen Zeitung "Al-Watan" berichtete, war sein Sohn zu diesem Zeitpunkt bereits ins Koma gefallen. Der junge Mann kam in ein Krankenhaus, wo er sechs Tage später an den Folgen einer Kopfwunde und einer Hirnblutung starb, wie das Blatt am Mittwoch berichtete.
Von Religionspolizisten misshandelt?
Der Vater glaubt, dass sein Sohn von den Religionspolizisten misshandelt wurde. Der Bezirksgouverneur von Ahad Rafida, Said bin Mejri, erklärte dagegen, der junge Mann sei beim Versuch, der Festnahme zu entgehen, vier Meter tief gestürzt sei. Die meisten Leser des Artikels gaben jedoch der Religionspolizei die Schuld an seinem Tod. "Gott möge Euch richten!", schrieb einer von ihnen.
Gesetzliche Vorschriften über Männerfrisuren gibt es in Saudi-Arabien, wo das Tragen eines schwarzen Kopftuches für Frauen vorgeschrieben ist, nicht. Allerdings kann die Religionspolizei mehr oder weniger nach eigenem Gutdünken einschreiten, wenn ihr das Verhalten ihrer Mitmenschen "unislamisch" erscheint.
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