Zum 100. Geburtstag

Ein ganzes Jahrhundert voller Erinnerungen

Niederösterreich
13.02.2022 11:00
Im Mai vergangenen Jahres feierte Hilda Kreuziger ihren 100. Geburtstag. Zum runden Jubiläum gab es für die „Hasi-Oma“ eine berührende Familienfeier samt Glückwunschplakat. Bis heute blieb sie ihrer Heimat treu – mit der „Krone“ schwelgte sie jetzt in Erinnerungen.

Ihr Blick ist in die Ferne gerichtet. In Gedanken reist sie in längst vergangene Zeiten. Hilda Kreuziger kann auf ein langes Leben zurückschauen. Im Mai 1921 erblickte die Niederösterreicherin in Hilm im Bezirk Amstetten das Licht der Welt. Und feiert damit, genau wie ihr Heimatbundesland, 100-Jahre-Jubiläum. Als eines von sechs Kindern musste sie früh Verantwortung übernehmen. Mit 15 Jahren kam sie nach Wien, um im Haushalt eines Baumeisters zu helfen. „Frauen waren damals sehr arm, wir hatten nichts“, erinnert sie sich.

„Ausflug“ nach Deutschland
Kurze Zeit später ging es für die Mostviertlerin nach Hannover zu einem deutschen Feinkostfabrikanten. „Dort bin ich gerne gewesen, die Familie war sehr nett“, erzählt sie. Doch mit Beginn des Zweiten Weltkrieges änderte sich alles. „Aus Angst vor Bombeneinschlägen bat mich meine Mutter, nach Hause zu kommen“, so Kreuziger.

Fleißig Briefe geschrieben
Zurück in der Heimat, wartete eine glückliche Fügung des Schicksals: Beim Feuerwehr-Ball in Ulmerfeld lernte sie ihren zukünftigen Mann kennen. 1943 wurde geheiratet. Auf den Tag genau neun Monate später kam Sohn Siegfried zur Welt. Kurz darauf musste der frischgebackene Vater einrücken. „Ich habe meinem Mann damals eine Haarlocke von unserem Sohn geschickt“, erinnert sich die Hundertjährige. Kreuziger schlug sich mit ihrem Kind alleine durch. Es folgten bessere Zeiten.

Start in ein gemeinsames Leben
Als Familie wiedervereint, bauten sie sich mit einem Malereibetrieb ein neues Leben auf. Ein Haus wurde gebaut. „Damals kostete der Quadratmeter vier Schilling. Für den Gartenzaun mussten wir uns 60 Schilling von der Schwiegermutter borgen.“ Das Bauholz wurde selbst geschlagen, die Ziegel aus der Holzofenschlacke in Linz hergestellt. Ein Weinstock ihrer Schwester aus England zierte den Garten. Heute blickt sie auf ein erfülltes Leben zurück. Im Kreise ihrer Familie wurde ein Jahrhundert „Hasi-Oma“ - wie sie von ihren Enkerln genannt wird - gebührend gefeiert.

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