Vakzin-resistent?

Neue Mutationen im New Yorker Abwasser entdeckt

Ausland
09.02.2022 16:29

Nachdem die „milde“ Omikron-Variante trotz hoher Fallzahlen für Entspannung in medizinischen Einrichtungen gesorgt hat, wurden nun Hinweise auf eine möglicherweise wieder gefährlichere, neue Mutation in New York entdeckt. Die Variante, die von Forschern im Abwasser aufgespürt wurde, könnte möglicherweise Resistenzen gegen bestimmte Impfstoffe und Antikörper entwickelt haben.

Das Abwasser der 19-Millionen-Einwohner-Metropole wird seit eineinhalb Jahren von Forschern der City University of New York überwacht. Seit einiger Zeit tauchen bei diesem Monitoring verdächtige Funde auf, die den Experten Sorge bereiten.

Struktur „noch nirgends auf der ganzen Welt gesehen“
Beim Sequenzieren der Proben wurden natürlich hauptsächlich die Varianten gefunden, die bekanntermaßen im Big Apple grassieren. „Aber darüber hinaus sind wir auf Virus-Fragmente gestoßen, die eine einzigartige Konstellation von Mutationen aufweisen. Diese Struktur, die wir in dieser New-York-Variante gefunden haben, die wurde noch nirgends auf der ganzen Welt gesehen“, beschreibt der Virologe John Dennehy die Entdeckung.

Die große Sorge der Wissenschaftler: Das Virus könnte im Begriff sein, sich weiterzuentwickeln - so könnte es später in der Lage sein, das Immunsystem überrumpeln zu können. Noch sei allerdings keine Panik angebracht: Die Spuren machen laut den Virologen-Team noch nicht den Eindruck, als könnten sie jederzeit eine neue Pandemiewelle auslösen. Ihr Anteil im Abwasser sie wie die allgemeinen Fallzahlen in der Metropole auch erst gestiegen und dann wieder gesunken.

Haben Spuren andere Quelle als Menschen?
Doch die Wissenschaftler bleiben weiterhin wachsam. Monica Trujillo, Mikrobiologin am Queensborough Community College in New York erklärt den Grund: „Wir haben Mutationen entdeckt, die Resistenzen gegen Antikörper oder bestimmte Impfstoffe entwickelt haben. Und die sogar von einer anderen Quelle als einem Menschen übertragen werden könnten.“

Mysteriös ist weiter, dass die besorgniserregenden Virusspuren nur im New Yorker Abwasser gefunden wurden und in keinen anderen Abwasserproben, die weltweit ausgewertet werden. Auch in der Metropole beschränken sich die Funde auf wenige Stadtteile. In einem positiv getesteten Patienten konnte die Mutation bislang nicht nachgewiesen werden.

Die Forscher vermuten, dass die Spuren aus den Exkrementen von chronisch infizierten Menschen oder sogar Tieren stammen könnte. „Wir fanden im Abwasser natürlich Spuren von Tierarten, die Menschen gegessen haben: Kuh, Schwein, Huhn, Schaf, Lachs. Aber all diese Tiere leben nicht in New York City und können daher nicht Quelle sein. Anders Ratten, Katzen und Hunde.“

Noch ist die Quelle für die Spuren nicht gefunden. Solange man nicht weiß, woher die neue Variante komme, könne man nicht ausschließen, dass diese einmal problematisch wird. Da die Spuren sich nicht von Viertel zu Viertel ausbreite, bestehe allerdings noch nicht Grund zur Annahme, dass die Mutation gefährlich für den Menschen sei.

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