Haftbefehle erlassen

Grubenunglück in Russland: Alle 51 Toten geborgen

Ausland
13.12.2021 09:10

Nach einer schweren Explosion in einem russischen Kohlebergwerk vor etwas mehr als 14 Tagen wurden nun alle 51 Todesopfer geborgen. Einsatzkräfte des Zivilschutzes brachten im Westen Sibiriens die letzte Leiche aus dem Schacht Listwjaschnaja an die Oberfläche. Die Bergungsarbeiten seien damit abgeschlossen. Ein Verletzter werde noch im Krankenhaus behandelt. Gegen die Verantwortlichen der Bergwerksleitung und der Aufsichtsbehörde wurden indes fünf Haftbefehle erlassen.

Die Behörden haben wegen Verstößen gegen Sicherheitsvorschriften in der Mine im Ort Belowo rund 3000 Kilometer östlich von Moskau fünf Haftbefehle gegen die Verantwortlichen erlassen. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte die „Profitgier“ im Bergbau kritisiert, durch die Menschen einem tödlichen Risiko ausgesetzt würden, und forderte Veränderungen.

Bei Arbeiten im Bergbau wird das leicht entzündliche Grubengas Methan freigesetzt, das sich bei schlechter Belüftung in den Schächten unter Tage ansammelt. Die Arbeit in dem berühmten Kusnezker Kohlebecken - Kusbass - gilt als lebensgefährlich.

Fakten

Nach einer Methangasexplosion waren in der Kohlegrube Ende November 46 Bergarbeiter und fünf Einsatzkräfte, die die Männer retten wollten, gestorben. Wegen der Gefahr neuer Explosionen hatten sich die Bergungsarbeiten hingezogen. Es handelte sich um das schwerste Bergwerksunglück in Russland seit mehr als zehn Jahren. Mehr als 100 Menschen waren bei der Explosion verletzt worden.

Wegen Verstößen gegen elementare Sicherheitsvorschriften kommt es in den Kohlebecken immer wieder zu schweren Unglücken. Oft explodiert etwa Methangas. Das leicht entzündliche Grubengas wird durch die Arbeiten im Bergbau freigesetzt und sammelt sich bei schlechter Belüftung in den Schächten und Strecken unter Tage an. In dem jetzt betroffenen Bergwerk gab es bereits 2004 eine Explosion mit 13 Toten.

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