Gegen Parteilinie

Schwarzer Ortschef gegen allgemeine Impfpflicht

Oberösterreich
11.12.2021 06:00

Blauer Bürgermeister wirbt im Innviertel für in der Partei umstrittenen Piks. Im Mühlviertel sagt schwarzer Amtskollege Nein zur Pflicht.

„Impfpflicht, nicht mit mir„ - schrieb der Eidenberger VP-Bürgermeister Adi Hinterhölzl der “Krone„ und stellt sich damit gegen die schwarze Parteilinie. Das musste hinterfragt werden. “Nicht, weil ich nicht an die Impfung glaube. Ich bin selbst geimpft. Aber ich habe mit der Pflicht für alle ein Problem und fürchte um die Demokratie. Bei den Über-60-Jährigen und gefährdeten Personen sehe ich sie aber als alternativlos an“, sagt der Mühlviertler Ortschef. Als Begründung für seinen “kritischen Geist„ nennt Hinterhölzl seine Erfahrungen aus der eigenen 2100-Seelen-Gemeinde. “Ich kenne viele Leute, die im Grunde vernünftig und angepasst sind, aber beim Thema Impfung hat man sie auf dem falschen Fuß erwischt. Viele, auch aus dem Pflegebereich, wollen lieber kündigen, als sich impfen zu lassen. Ich befürchte, dass es zu massiven Schwierigkeiten etwa in Seniorenheimen kommen wird, wo jetzt schon das Personal knapp ist", argumentiert Hinterhölzl gegen die Impfpflicht und Strafen.

„Falsche Sicherheit vermittelt“
Für den Mühlviertler ist auch in der Kommunikation rund um die Wirksamkeit nach dem Piks vieles schief gegangen: “Es wurde eine falsche Sicherheit aufgebaut. Viele Leute meinen, dass sie durch die Impfung nicht mehr infiziert werden und auch das Virus nicht verbreiten können. Wir hatten bei uns mehrere Cluster, ausgelöst durch geimpfte Personen, die im Haushalt mit Infizierten lebten, aber als Kontaktpersonen 2 eingestuft waren und damit nicht in Quarantäne kamen. Und auch nicht aus eigener Verantwortung heraus zu Hause geblieben sind. Und ein paar Tage später gab’s dann schon Cluster. Auch im Kindergarten.“ Außerdem fürchte er eine Radikalisierung jener, die sich - egal warum - nicht impfen lassen. “Es geht um die Demokratie."

Auch Blauer tanzte aus der Reihe
Das ist damit der zweite Fall in OÖ, bei dem sich Gemeinde-Oberhäupter gegen die Parteilinie stellen. Wie berichtet, hat in Eggelsberg der FP-Bürgermeister Josef Maislinger eine Impfaktion in seinem Ort auf die Beine gestellt und bekam dafür auch Zustimmung aus den blauen Reihen. Aber auch er ist für Freiwilligkeit und gegen Zwang.

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