Der Trend hat sich bereits in der Vorwoche angekündigt, diese Woche hat er sich noch verstärkt: Die Zahl der Erstimpfungen in der Steiermark geht wieder deutlich zurück - auf nur noch 8308 im Vergleich zu mehr als 65.000 Auffrischungsimpfungen. Dort wird das Tempo nochmals angezogen, viele Steirer erhalten ihre Einladung für den „Booster“ schon nach fünf Monaten.
„Ich hoffe, dass sich etwas tut, wenn der Lockdown zu Ende ist und die Gastronomie wieder geöffnet hat“, sagt Wolfgang Wlattnig, der stellvertretende Landesamtsdirektor, angesichts der aktuellen Zahlen. Waren es vor zwei Wochen noch 17.368 Erstimpfungen, so sank die Zahl zunächst auf 12.510 und jetzt auf nur noch auf 8308. Zudem gehen die Anmeldungen auf der Impfplattform zurück, in den vergangenen sieben Tagen wurden nur noch 8000 Neuanmeldungen verzeichnet.
„Bei den Impfstraßen gab es nur noch sechs Prozent Erstimpfungen“, berichtet Koordinator Harald Eitner. „Wir nehmen an, dass der Teil der Ungeimpften, die sich noch überzeugen lassen, immer kleiner wird.“
Zweifel an Erfolg von Brief an Ungeimpfte
Ein Versuch, diese zu erreichen, sind die Briefe, die nächste Woche von der Sozialversicherung an etwa 200.000 ungeimpfte Steirer verschickt werden sollen. Darin enthalten: die Einladung, an einem gewissen Tag bei einer Impfstraße den Stich zu holen. Eine konkrete Uhrzeit ist nicht angegeben, man muss sich auch nicht anmelden. Ob die Aktion erfolgreich ist? Impfkoordinator Michael Koren ist eher skeptisch, 10.000 bis 15.000 zusätzliche Impfungen wären ein großer Erfolg.
Silvester-Impfung angeboten
Die Steiermark versucht einiges, um das Impfen attraktiv zu machen. Seit Donnerstag ist die Station in Premstätten in die größere Schwarzl-Halle gezogen, in Graz hat am Freitag eine zweite Impfstraße in der Messehalle D eröffnet. Am Dienstag folgt eine Impfstraße in Mürzzuschlag. Und Wlattnig blickt bereits auf den Silvestertag: Dort sind alle Impfstraßen von 10 bis 20 Uhr eröffnet, „wenn sich jemand noch im alten Jahr schützen will“.
Bis zu 50.000 Steirer halten frühere Einladung
Und bei den Booster-Impfungen wird das Tempo angesichts der neuen Omikron-Variante angezogen: 40.000 bis 50.000 Steirer halten ihre Einladung zur Auffrischung schon fünf Monate nach dem zweiten Stich (bisher: sechs Monate), die Termine finden um den Jahreswechsel statt. Verstärkt kommt dabei der Moderna-Impfstoff zum Einsatz, obwohl sich Sorgen vor einem Biontech/Pfizer-Engpass in der Steiermark bisher nicht bestätigt haben.
Insgesamt haben bereits fast 244.000 Steirer die dritte Impfung erhalten. Die „Booster“ machen mittlerweile den Großteil des Impfgeschehens aus, das insgesamt deutlich wächst: Im November gab es 269.000 Immunisierungen - eine Verdreifachung im Vergleich zum Oktober.
Kinder-Impfaktion wird fortgesetzt
Am Samstag starten die ersten etwa 1000 Kinderimpfungen in Graz, Leoben und Premstätten. Die Aktion wird am kommenden Wochenende fortgesetzt: in Graz, Premstätten, Bruck und Liezen. Bisher gibt es laut Koren knapp 4500 angemeldete Kinder zwischen fünf und elf Jahren, mehr als 100 Ärzte hätten sich angemeldet. Auch Schulärzte sollen für Aufklärungsarbeit und eventuell Impfaktionen miteinbezogen werden. Ab Mitte Dezember sollte dann auch der eigene Kinderimpfstoff verfügbar sein. Möglicherweise wird es dann an bestimmten Tagen auch freie Impftermine für Kinder geben.
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