Das Virus mutiert. Die neue Südafrika-Variante schickte am Freitag weltweit die Aktienmärkte auf Talfahrt. Minus 4,7 Prozent im Euro Stoxx 50. Besonders unter Druck: Die Airlines, deren Papiere auf Sturzflug geschickt wurden. Die lädierte Lufthansa, Mutter unserer AUA, landete bei minus 12,8 Prozent, British Airways bei minus 14,9 Prozent. Auch Energieversorger, Banken und die Tourismusbranche brachen stark ein. Rohöl und Benzin verloren am Freitag mehr als zwölf Prozent.
Abgehoben sind Impfstoff-Aktien wie Moderna (+20,6 Prozent), Valneva (+9 Prozent) und Pfizer (+6,11 Prozent). Das Geld der Verlierer ist in Staatsanleihen geflüchtet. In vermeintlich sichere Häfen. Vermeintlich deshalb, weil wir uns in einer Anleihenblase befinden. Aufgeblasen von den Notenbanken, die Anleihen der Südstaaten kaufen, die sonst keiner haben will. Ein sicherer Hafen, der diesen Namen wirklich verdient, bleibt Gold, weil es am Freitag beständig blieb und unverändert zum Vortag schloss. Einfach krisensicher.
Die Börse ist de facto ein hochsensibles Wesen. Eine Art Wetterbarometer, das oft schon Frühwarnsystem für Wirtschaftseinbrüche war. De facto hat der letzte Crash an den Märkten (Lockdown 1, im März 2020) nur einen Monat gedauert. Der gewaltige Börsencrash 2008 liegt schon 13 Jahre zurück. Womöglich war dieser Black Friday nur ein Vorbote dafür, dass mit einer längeren Rezession zu rechnen ist. Womöglich rüttelt uns schon morgen ein Black Monday wach.
Denn das Virus mutiert weiter.
Christian Baha, Kronen Zeitung (Gastkommentar)
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