Schon in normalen Zeiten abseits der Pandemie war das Spitalspersonal in Oberösterreich auf allen Ebenen hoch belastet. Das wird auch in einem Bericht des Landesrechnungshofes über die fast ein Jahrzehnt gelaufene Spitalsreform thematisiert, mit dem sich heute, Donnerstag der Kontrollausschuss des Landtags befasst und durch den die SPÖ sich bestätigt sieht.
„Auch der Landesrechnungshof hat klar festgestellt, dass unsere Krankenhäuser deshalb überlastet sind, weil die ärztliche Versorgung in Oberösterreich schlechter als in den anderen Bundesländern ist“, sagt SPÖ-Gesundheitssprecher Peter Binder angesichts des Prüfberichts über die Ergebnisse der Spitalsreform: „Die Menschen gehen also in die Ambulanzen, weil sie keine Facharzttermine bekommen. Wenn wir die Spitäler entlasten wollen, brauchen wir mehr Kassenärztinnen und -ärzte!“ Binder erwartet von Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander (ÖVP) Druck auf die Gesundheitskasse, die Zahl der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte auszubauen.
Auffällige Kennzahlen in den Spitälern
Laut Landesrechnungshof, der seinen Bericht im Juli vorlegte, liegt Oberösterreich bei der Krankenhaushäufigkeit und der Belagstagedichte (Spitalstage je 1000 Einwohner) auch zum Ausklang der Spitalsreform Ende 2020 noch deutlich über den Werten der übrigen Bundesländer sowie den Zielwerten der Zielsteuerung Gesundheit. Die Kontrollinstanz empfahl der Gesundheitsabteilung, die Ursachen dafür, dass Oberösterreich bei diesen Kennzahlen so auffällig ist, zu analysieren und darauf aufbauend entsprechende Maßnahmen zu setzen. Zum Beispiel, so Binder, wurden bisher erst 6 von 13 geplanten Primärversorgungszentren errichtet.
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