„Vorteile überwiegen“

Israel lässt Impfung für Kinder ab fünf Jahren zu

Ausland
15.11.2021 06:37

Der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer darf in Israel nun auch Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren verabreicht werden. Das entschied das Gesundheitsministerium am Sonntag, nachdem sich zuvor bereits ein Beratergremium dafür ausgesprochen hatte. Bisher galt die Impfzulassung nur für Kinder ab zwölf Jahren und Erwachsene. Die zusätzlich benötigten Dosen sollen in den kommenden Tagen geliefert werden. Ein Großteil der Experten kamen zum Schluss, dass „die Vorteile des Impfstoffs dessen Risiken bei Weitem überwiegen“.

Bisher galt die Impfzulassung nur für Kinder ab zwölf Jahren und Erwachsene. Ein sofortiger Start der Impfkampagne für kleinere Kinder ist geplant, wie die Zeitung „Haaretz“ berichtete. Nur zwei von 75 Fachleuten stimmten gegen eine Freigabe des Präparats für Kinder ab fünf Jahren. Auch für genesene Kinder wird der Stich empfohlen.

Impfen gleich nach Genesung? Experten uneins
Gespaltener fiel das Meinungsbild zur Frage aus, ob die Spritze direkt nach der Genesung oder erst nach einer gewissen Übergangszeit gesetzt werden sollte. Knapp ein Drittel der Experten plädierte für sofortiges Impfen, fast die Hälfte riet zum Abwarten. Um die Mitglieder der Expertenkommission angesichts der gesellschaftlich aufgeheizten Debatte vor Anfeindungen zu schützen, fand die Abstimmung hinter geschlossenen Türen statt.

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte bereits Ende Oktober eine Notfallzulassung des Corona-Impfstoffes von Biontech/Pfizer für Kinder zwischen fünf und elf Jahren erteilt. Als Dosis für diese Altersgruppe empfahl die Behörde zehn Mikrogramm, dieselbe Menge soll nun auch in Israel gespritzt werden. Für Kinder ab zwölf Jahren und Erwachsene sind 30 Mikrogramm vorgesehen.

Auch Ministerpräsident lässt jüngsten Sohn impfen
Israels Ministerpräsident Naftali Bennett appellierte an alle Eltern, ihre Kinder impfen zu lassen. Auch sein jüngster Sohn werde die Spritze bekommen. Wie lokale Medien berichten, könnten in Israel gut eine Million Fünf- bis Elfjährige die Impfung erhalten.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist in Israel allerdings seit zwei Monaten rückläufig. Inzwischen sind es weniger als 500 pro Tag, im September waren es an einzelnen Tagen noch mehr als 11.000 gewesen.

In Wien geht am Montag die österreichweit erste Impfstraße für Kinder zwischen fünf und elf Jahren in Betrieb. Injiziert wird den Kindern eine verringerte Menge des Impfstoffs von Biontech/Pfizer. Über die genaue Dosis entscheidet der Arzt an Ort und Stelle. Eine offizielle Zulassung der Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) für die Corona-Schutzimpfung für unter Zwölfjährige gibt es noch nicht.

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