Nach Militärputsch

Sudan: Heftige Proteste gegen Umsturz gehen weiter

Ausland
28.10.2021 13:59

Im Sudan sind den vierten Tag in Folge Menschen gegen den Militärputsch auf die Straße gegangen. Demonstranten bauten am Donnerstag Straßenbarrikaden wieder auf, die in der Nacht von Sicherheitskräften zerstört worden waren. Die Zahl der Toten steigt weiterhin an, Polizeikräfte setzen Tränengas sowie Gummigeschoße gegen die Protestierenden ein.

Sicherheitskräfte hätten seit Mittwoch versucht, sämtliche Barrikaden zu entfernen und Tränengas sowie Gummigeschoße gegen die Protestierenden eingesetzt, berichtete der Demonstrant Hatem Ahmed aus dem Norden der Hauptstadt Khartum. „Aber wir bauen sie wieder auf, sobald sie weg sind. Wir werden die Barrikaden erst entfernen, wenn die Zivilregierung zurück ist.“

Video: Tumulte auf den Straßen: Lage im Sudan nach Militärputsch bleibt angespannt

Polizeigewalt sorgt für noch mehr Aggression
Gegen den Putsch gingen Tausende Menschen auf die Straße. Die Sicherheitskräfte gingen hart dagegen vor und verschärften die Repression zuletzt noch. In Khartum und der Nachbarstadt Omdurman wurden mindestens sieben Demonstranten getötet.

Hilfsgelder eingefroren
Die internationale Gemeinschaft hatte den Putsch im Sudan scharf verurteilt. Die Weltbank und die USA froren für das nordostafrikanische Land bestimmte Hilfsgelder ein, die Afrikanische Union (AU) setzte die Mitgliedschaft des Sudan aus.

Flughafen wieder geöffnet
Unterdessen öffnete der Flughafen in Khartum am Donnerstag wieder. Zuvor hatte das Militär nach Angaben des Staatsfernsehens die Führungsspitze der Luftfahrtbehörde ausgetauscht.

Ausnahmezustand ausgerufen
Die politische Situation im Sudan ist seit längerem instabil. Sudanesische Soldaten hatten am Montag die zivilen Mitglieder der Übergangsregierung festgenommen. Der oberste sudanesische General Abdel Fattah al-Burhan rief nach dem Putsch den Ausnahmezustand aus und kündigte die Bildung einer neuen Regierung mit „kompetenten Personen“ an. Die Demokratie-Bewegung im Sudan rief zu „millionenstarken“ Protesten am Samstag auf.

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