Unternehmerinnen-Preis

Die Wirtschaft fest in den Händen der Frauen

Steiermark
12.10.2021 07:00

Beim Gründen sind die steirischen Frauen stark - das zeigt ein Blick in die Zahlen: 30.000 Betriebe in der Steiermark befinden sich unter weiblicher Führung. Um diese Leistung zu honorieren, wurden die „Unternehmerinnen des Jahres“ von „Frau in der Wirtschaft“ gekürt.

Etwa 300 Millionen Stunden arbeiteten Österreichs Unternehmerinnen 2020. Mehr als acht Milliarden Euro leisteten sie an Steuern in unserem Land – Frauen sind damit aus der Wirtschaft nicht wegzudenken! Das möchte auch die Initiative „Frau in der Wirtschaft“ der WKO in der Steiermark hervorheben. „Immerhin befindet sich ein Drittel aller steirischen Betriebe in Frauenhand“, erklärt Gabriele Lechner, Landesvorsitzende der Initiative. Besonders daran sei, dass knapp die Hälfte dieser 30.000 Unternehmen auch Arbeitnehmer beschäftige und damit wesentlich zur Schaffung von Jobs beitragen. Bei den Neugründungen stehen die Frauen den Männern übrigens kaum noch nach.

Die Besten wurden auf die Bühne geholt
Einen Fokus setzte man Montagabend mit der Preisverleihung zur „Steirischen Unternehmerin des Jahres“ in der WKO Steiermark: Vier Unternehmerinnen wurden ausgezeichnet – heuer mit besonderem Augenmerk auf der Corona-Pandemie. Aus 160 Bewerberinnen musste die Jury wählen. „Meine Lieblingskategorie ist die „Durchhalterin“. Es ist toll, wenn viele neue Unternehmen entstehen, aber gerade in einer solch’ herausfordernden Zeit, war es nicht leicht, weiterzumachen“, verriet Lechner. Neben Tanja Pschait („Beste Durchhalterin“) wurde auch Jennifer Kribernegg als „Beste Innovatorin“, sowie Michaela Hösele und Ulrike Walther in der Kategorie „Beste Neugründerin“ prämiert. Beim Publikumspreis, der an Nicole Moser ging, rührten die Geschäftsfrauen im September selbst die Werbetrommeln im Netz und trugen dadurch zu vermehrter Sichtbarkeit bei.

Abseits des Scheinwerferlichts
„Diese mediale Präsenz solcher Veranstaltungen stärkt uns Frauen.“ Für die Landesvorsitzende von „Frau in der Wirtschaft“ ist dennoch viel zu tun: „Es gibt nach wie vor zu wenige Frauen in Chef-Etagen.“ Außerdem würde in vielen öffentlichen Bereichen sehr oft auf männlich geführte Unternehmen zurückgegriffen. Lechner erläutert: „Das liegt am starken Netzwerk. Ein solches verlieren Frauen oft, wenn eine Familie gegründet wird.“ Ein Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung könne dagegen wirken. „Wenn es qualitätsvolle Kinderbetreuung gäbe, würde das auch nicht den Einbruch der Karriere bedeuten!“ Die Steiermark hat hier noch großen Aufholbedarf. Auch die Aufteilung von Pensionsansprüchen unter Eltern sei ein nicht zu vernachlässigender Faktor.

Die Vizepräsidentin der WKO Steiermark möchte auch in den eigenen Reihen Veränderungen erwirken: „Eines meiner Ziele ist es, das Image von Unternehmerinnen facettenreicher und moderner zu gestalten.“ Momentan liegt das Durchschnittsalter der selbstständigen Steirerinnen bei 47 Jahren. Frauen sind vor allem in den Sparten Gewerbe und Handwerk, Handel sowie Tourismus und Freizeitwirtschaft tätig. Bezogen auf die Einwohnerzahl ist der Bezirk Weiz Spitzenreiter, was den Frauenanteil bei Einzelunternehmen betrifft.

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