GUTEN MORGEN

Tür zugemauert | 3 Kanzler-Kandidaten

Es sind nicht nur für die Politik, sondern auch für uns Journalisten hoch spannende Tage. Den absoluten Siedepunkt erreichte die Spannung gestern Abend kurz vor halb acht, als ein persönliches Statement des Bundeskanzlers für 19.30 Uhr angekündigt wurde. Würde der Kanzler eine Bombe platzen lassen? Einen Befreiungsschlag setzen? Womöglich gar seinen Rücktritt verkünden? Wenige Minuten später trat Sebastian Kurz dann schließlich vor die Kamera - um zu verkünden, dass er die Chat-Nachrichten „so nicht mehr formulieren würde“. Und sonst? Sonst praktisch nichts! So titeln wir heute nach allem, was sich gestern in der tiefen Regierungskrise tat: „Die Republik am Scheideweg“. Denn die Scheidung der Türkisen und Grünen wird immer wahrscheinlicher - spätestens, seit die grüne Klubobfrau Sigrid Maurer unter Beisein von Parteichef Kogler den Noch-Regierungspartner aufgefordert hatte, „eine untadelige Person zu nominieren, die diese Regierung weiterführen kann.“  Damit war klar: Die Grünen haben den Ball, den ihnen die Türkisen am Vortag zugeworfen hatten - sie hätten jetzt die Verantwortung - aufgenommen. Und sich die Tür zurück zu Kurz zugemauert.

3 Kanzler-Kandidaten. Wie kann Sebastian Kurz die Vertrauensabstimmung am Dienstag ohne die Grünen noch überstehen? Dafür fehlt den meisten Beobachtern die Phantasie. Und doch rätselt man, ob der als glänzender Stratege bekannte ÖVP-Chef nicht doch noch mit einem Genieblitz seinen Platz an der Regierungsspitze retten könnte. In seiner Partei werden unterdessen die Stimmen lauter, sich auch ein Szenario ohne Kurz zurechtzulegen. Man verteidigt zwar den Parteichef, der die ÖVP in ungeahnt lichte Höhen hievte und sieht das Verhalten der Grünen wörtlich als „Stich ins Herz“. Andererseits möchte man sich auch nur äußerst ungern aus der Regierung verbannen lassen. So denkt man fieberhaft über Kanzlerkandidaten nach. Am häufigsten genannt werden die drei Landeshauptleute Haslauer (Salzburg), Stelzer (Oberösterreich) und Schützenhöfer. Der Steirer gilt aber als bald 70-Jähriger (doppelt so alt wie Kurz!)  als unwahrscheinlich. Die beiden anderen? Unspektakulär! Aber gerade das, meinen Insider, könnte nach dem spektakulären Kurz gefragt sein. Nachsatz: „Aber wir wissen, dass wir ohne Kurz sicher keine 30 Prozent erreichen können.“ Da haben sie sicher recht!

Einen schönen Tag!

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