„Krone“-Kommentar

Spießgesellen

Kolumnen
08.10.2021 14:56

Es sind schwerwiegende Vorwürfe, die gegen den Bundeskanzler und sein engstes Umfelder hoben werden. Sie erschüttern die Republik. Sie könnten Sebastian Kurz als Kanzler ins Kippen bringen. Das kunstvoll aufgebaute Kurz-Kartenhaus könnte in sich zusammenzubrechen.

Ja, es ist kunstvoll aufgebaut, mit manchen Trumpfkarten, mit einigen Assen. Ein Kartenhaus also, mit dem man nur gewinnen und nicht verlieren kann?

Nein, kunstvoll aufgebaute Kartenhäuser halten selten bis nie ewig. Manchmal werden sie langsam und unmerklich abgebaut, manchmal stürzen sie innerhalb kürzester Zeit mit großem Getöse ein, weil sich das eine oder andere Ass als Schwarzer Peter entpuppt. Weil manche Mitspieler nicht über die Fertigkeiten und den Spielwitz des Jokers verfügen. Kommt man diesen schwächeren Spielern auf die Schliche, gerät der große Meister selbst mit in Verdacht - und ins Trudeln.

Bedrohlich ins Wackeln kommen derartige Kartenhäuser auch dann, wenn sich die verschworene Spielgemeinschaft mit windigen Spießgesellen von außen einlässt. Man glaubt, solche Kiebitze mit ein paar Münzen abspeisen zu können, damit sie einflüstern und getürkte Botschaften verbreiten, während sie sich selbst an der vermeintlichen Mitwisserschaft delektieren.

Doch irgendwann fällt der Schatten solch windiger Möchtegern-Mitspieler auf die Spielrunde. Und dann entpuppt sich der Spießgeselle als Spielverderber, der mithilft, das Kartenhaus zum Einsturz zu bringen.

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