„Entscheidung richtig“

Alaba links: So reagiert Ancelotti auf die Kritik

Fußball International
05.10.2021 06:59

„Weiß Ancelotti nicht, wohin mit Alaba“, fragt das deutsche Newsportal „sport1.de“ zugespitzt. Tatsächlich spielte David bei Real Madrids 1:2-Niederlage gegen Espanyol in der spanischen Liga auf der - für Real-Verhältnisse - ungewohnten Linksverteidiger-Position. Ancelotti rechtfertigt seine Überlegung und spricht von einer „richtigen Entscheidung“ (siehe Video oben).

Es wohl nicht das beste Spiel Alabas, seit er bei Real unter Vertrag steht. Vor dem Gegentor zum 0:1 durch Raul de Tomas in der 17. Minute hatte Alaba ein Laufduell verloren, der daraus resultierte Stanglpass mutierte zur idealen und letztlich Tor bringenden Vorlage. Und schon waren spanische und andere internationale Medien mit der Diskussion zur Stelle, die in Österreich inzwischen fast Kult-Charakter erreicht hat: David Alaba und die richtige Position. Gefühlt bietet sich für jede Position ein Gegenargument.

Die (vereinfacht dargestellten) Charts der Gründe gegen eine bestimmte Position:

-) Alaba im zentralen Mittelfeld: Er ist einfach kein Spielmacher.
-) Alaba im offensiven/linken Mittelfeld: Er braucht das Spiel mehrheitlich vor sich, sollte nicht mit dem Rücken zum gegnerischen Tor stehen.
-) Alaba in der Innenverteidigung: Dadurch wird er seiner Stärke beraubt, mit dem ersten Kontakt Speed aufzunehmen.
-) Alaba als Linksverteidiger: Bei Real spielte er zuletzt sechsmal in Serie als Abwehrchef - warum also jetzt links (also dort, wo er in Österreich mehrheitlich gefordert wird)?

Ancelotti leicht griesgrämig
Schon erstaunlich, wo ein zweifacher Champions-League-Sieger - einer, der laut Willi Ruttensteiner (im krone.tv-Interview) „im Spielaufbau neue Maßstäbe setzte“ - angeblich überall nicht hinpasst. Jetzt also wieder der Klassiker, diesmal halt auf Klubebene: Alaba links oder zentral in der Verteidigung? Cheftrainer Ancelotti entschied sich also zuletzt für erstere Variante, sichtlich mit mäßigem Erfolg, und wurde prompt mit jener Frage konfrontiert, die gefühlt jeder österreichische Teamchef seit zehn Jahren auf jeder Pressekonferenz beantworten muss. Auch Ancelotti beantwortete sie, wenn auch dezent griesgrämig.

„Richtige Entscheidung“
Er sei nicht hier, um taktische Überlegungen preiszugeben, grantelte er auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Und dennoch sei er überzeugt, dass es die „richtige Entscheidung“ war, Alaba auf Links zu stellen: „David kann uns Offensiv-Impulse geben, wenn er linker Verteidiger spielt. Ich weiß aber natürlich auch, dass er beim Verteidigen vom Mittelfeld unterstützt werden muss, wenn er den Weg nach vorne sucht. Unser Positionsspiel hat nicht so gut funktioniert.“

Kritiken erhielt Alaba für seinen Auftritt auf Links keine guten: offensiv wenig durchschlagskräftig, defensiv anfällig, so der Tenor. Die Diskussion um Alabas richtige Position hat also spätestens jetzt auch Spanien erreicht. Schön, dass Fußball-Österreich dem Kick-Riesen zumindest in dieser Hinsicht um Jahre voraus ist.

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(Bild: KMM)



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