Montagfrüh wurde die dörfliche Idylle in Oberlaa im Wiener Bezirk Favoriten gestört: 23 Männer trieben sich beim Liesingbach herum, Passanten alarmierten die Polizei. Beim Eintreffen der Beamten ergriffen die Männer die Flucht. Die „Krone“ war Augenzeuge. Das ist bereits der vierte Aufgriff in nur einer Woche am südlichen Stadtrand.
Wo sonst frühmorgens nur Bewohner mit ihren Hunden unterwegs sind, sorgte eine Gruppe Flüchtlinge für Aufregung. „Ich schaue aus dem Fenster und sehe einen Haufen fremder Männer“, berichtet Herta Maad, Anrainerin der Liesingbachstraße in Favoriten. Sie hätten müde und erschöpft ausgesehen, sagt die Anrainerin.
Gegen 7 Uhr früh schaue ich aus dem Fenster und sehe einen Haufen fremder Männer. Ich dachte zuerst, es seien Arbeiter.
Herta Maad, Anrainerin und Augenzeugin
Die alarmierte Polizei rückte wenig später mit mehreren Streifenwagen an. Einige Männer versuchten daraufhin zu fliehen und rannten den Liesingbach entlang in Richtung Unterlaa, berichten Augenzeugen. Nach und nach konnten alle Flüchtigen gefasst werden, die anderen wurden unterdessen von den Uniformierten durchsucht.
Kleidungsstücke am Bachufer gefunden
„Ich habe das Szenario über zwei Stunden lang verfolgt“, sagt Herta Maad. Sie vermutet, dass die Flüchtlinge unter der Brücke übernachtet haben, denn einige hatten Schlafsäcke bei sich. Die Polizei bestätigt die Amtshandlung.
Bereits vierter Aufgriff binnen einer Woche
Der Vorfall am Montagmorgen war bereits der vierte Aufgriff innerhalb einer Woche. Vergangenen Dienstag wurden 49 Personen aufgegriffen, am Mittwoch weitere 16 Syrer, Ägypter und Afghanen. Am Samstag wurden dann noch einmal 20 Flüchtlinge in einer Holzhütte in Bahnnähe beim Laaer Berg entdeckt. Insgesamt wurden in Oberlaa mehr als 100 Flüchtlinge aufgegriffen.
Schlepper kommen oft über die S1 nach Wien
Warum gerade dort? Die Schlepper kommen über die S1. Rund um die Raststation Schwechat dürften sie die „Passagiere“ ausladen. Diese marschieren zu Fuß weiter ins südliche Favoriten. Die vielen Aufgriffe verunsichern die Ortsansässigen. „Ich habe Angst, wenn meine Kinder nachts nach Hause gehen“, sagen Anrainer zur „Krone“.
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