Tipps zum Schutz

Dämmerungseinbrüche: Auch in dunkler Zeit sicher

Tirol
04.10.2021 07:30

Auch wenn der Oktober gerade erst begonnen hat, geht es doch zusehends in Richtung Winter. Die Stunden, an denen es hell ist, werden kontinuierlich weniger. Für Ganoven ist es die ideale Zeit für sogenannte Dämmerungseinbrüche. Wie schützt man am besten sein Eigenheim richtig und was ist zu tun, wenn man den oder die Täter im eigenen Haus auf frischer Tat ertappt? Die „Tiroler Krone“ hat bei der Polizei nachgefragt.

Wie Oswin Lechthaler von der Abteilung Kriminalprävention beim Tiroler Landeskriminalamt zu Beginn betont, „bietet ein Haus oder eine Wohnung mehrere Angriffspunkte für einen Einbrecher“. Die Schwachstellen beginnen im Keller und gehen hinauf bis zum letzten Fenster unterm Dach.

Der Experte hat gleich mehrere Tipps auf Lager: So gilt es, den Kellerschacht zu vergittern. „Damit das Gitter nicht entfernt werden kann, sollte es fest mit der darunter liegenden Wand verankert werden.“ Für die Haustüre empfiehlt Lechthaler ein Zylinderschloss inklusive Sicherheitsbeschlag und Sicherheitsschließblech. Ratsam ist die Anbringung eines Zusatzkastenschlosses oder eines Querbalkenschlosses.

Fenster nicht kippen, sondern verschließen
Bei den Fenstern rät der Experte zum Einbau eines Rundumverschlusses mit Pilzkopfbeschlägen und der Montage von Rollläden. Beim Verlassen des Hauses die gekippten Fenster unbedingt verschließen! 

„Außerhalb des Hauses empfehle ich die Montage von Bewegungsmeldern in Verbindung mit einer Außenbeleuchtung“, sagt Lechthaler weiter. Freilich sollten auch diverse Aufstiegsmöglichkeiten wie Leitern entfernt werden. Speziell zur Dämmerungszeit „sollte die Innenbeleuchtung über eine Zeitschaltuhr gesteuert werden“, meint der Kriminalist. Im Bereich des Fernsehers kann man zudem einen sogenannten „TV-Imitator“ aufstellen, der einen laufenden Fernseher vortäuscht. Jenen, die es sich finanziell leisten können, legt Lechthaler die Installation einer Alarm- oder Videoanlage ans Herz.

Urlaub nicht in sozialen Netzwerken ankündigen
Goldes wert kann auch die Nachbarschaftshilfe sein. „Eine längere Abwesenheit wird von Einbrechern vor allem bemerkt, wenn der Briefkasten überquillt. Nachbarn oder Verwandte sollten diesen regelmäßig entleeren.“ Anziehend wirkt freilich auch ein Posting in den sozialen Medien, in denen man den Urlaub groß ankündigt. Urlaubsbilder also lieber erst nach der Rückkehr online stellen.

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Eine längere Abwesenheit wird von Einbrechern vor allem bemerkt, wenn der Briefkasten überquillt.

Oswin Lechthaler

Übrigens haben sich nicht alle Einbrecher auf die Dämmerung zwischen Oktober und Februar spezialisiert. „Einige dringen am Vormittag ein, wenn die Bewohner beim Arbeiten sind“, weiß der Experte. Das Eigenheim sollte man daher das ganze Jahr über und zu jeder Zeit bestmöglich schützen.

„Den Einbrecher auf keinen Fall anhalten!“
Und was tun, wenn ich einen Täter auf frischer Tat ertappe? Lechthaler: „Einbrecher möchten keinen Kontakt mit den Bewohnern haben und werden flüchten, wenn sie mit den Worten ,Wer ist da?‘ angesprochen werden. Auf keinen Fall einen Einbrecher anhalten oder sich zwischen ihn und seine Fluchtmöglichkeit stellen. Wird er in die Enge getrieben, ist es nicht ausgeschlossen, dass er in Panik gerät und gewalttätig wird. Im Anschluss sofort den Polizeinotruf wählen und eine Personsbeschreibung sowie eventuell die Fluchtrichtung bekannt geben.“

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Machen Sie es den Einbrechern schwer und fordern Sie sogleich eine kriminalpolizeiliche Beratung bei jeder Polizeidienststelle an.

Oswin Lechthaler

Noch etwas, das potenzielle Einbrecher abschrecken soll: Laut Polizei droht bei einem Einbruch in ein Haus oder eine Wohnung eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren. Abschließend richtet Lechthaler folgenden Appell an die Bevölkerung: „Machen Sie es den Einbrechern schwer und fordern Sie sogleich eine kriminalpolizeiliche Beratung bei jeder Polizeidienststelle an.“

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