Am anderen Ende der Skala finden sich die Mexikaner, die erst mit 72,2 Jahren bei den Männer beziehungsweise 69,5 Jahren bei den Frauen das Arbeitsleben verlassen. In Europa wird in Island (Männer: 69,7, Frauen: 65,3) am längsten gearbeitet. Auch Portugal, Schweden, die Schweiz, Norwegen und Dänemark liegen über dem OECD-Schnitt der 34 Mitgliedsländer von 63,6 bei Männern und 62,4 bei Frauen.
Deutlich unter dem Schnitt liegt Österreich auch, was die Beschäftigung älterer Arbeitnehmer betrifft. Gerade einmal 59,4 Prozent der 55- bis 59-Jährigen stehen noch im Arbeitsleben. In Deutschland sind es über 70 Prozent und in der Schweiz sogar 80. Der OECD-Schnitt liegt bei knapp 64 Prozent.
OECD: Gesetzte Maßnahmen reichen nicht aus
Insgesamt hält die OECD fest, dass die in den überprüften Ländern gesetzten Maßnahmen nicht ausreichen werden, um den Druck der Bevölkerungsentwicklung auf die nationalen Pensionssysteme auszugleichen. Erinnert wird daran, dass 1950 Männer erst mit 64 und Frauen mit 63 die Pension antraten. Trotz aller gesetzten Maßnahmen wird dieser Wert im OECD-Raum bei Frauen erst 2020 und bei Männern gar erst 2040 wieder erreicht.
OECD-Rentenexpertin Monika Queisser folgert: "An einem längeren Arbeitsleben führt kein Weg vorbei." Trotz aller Reformversuche gäben manche Pensionssysteme immer noch erhebliche Anreize zu einem vorzeitigen Ruhestand, etwa eine Frührente ohne nennenswerte Abzüge, wie es sie auch in Österreich mit der Hacklerregelung gibt. Als weiteres Problem macht die OECD die Altersdiskriminierung aus, die unter anderem durch die höheren Gehälter älterer Arbeitnehmer ausgelöst wird: "Es ist also zu fragen, ob Lohnsteigerungen, die ausschließlich auf dem Alter der Angestellten basieren, sinnvoll sind", heißt es in den Schlussfolgerungen zu dem Report.
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