Nach VAR-Aufreger

Lechner: „Völlige Gerechtigkeit bleibt unmöglich!“

Fußball National
21.09.2021 06:20

Wann greift der VAR ein? Wieso dauert alles manchmal so endlos? Macht das System unseren Fußball  fairer? Nach dem viel diskutierten Elfer gegen Rapid fragte die „Krone“ bei Top-Referee Harald Lechner nach. „Die völlige Gerechtigkeit bleibt unmöglich, aber das Spiel wurde fairer“, so Lechner.

Der Unterschied zwischen Mittwoch und Samstag - zwischen Champions League und Bundesliga - ist nicht nur das Gehalt der Spieler, sondern auch der Stand der Technik. Mit Spezialkameras im Kreuzeck werden in der Königsklasse alle Bewegungen im Fünfmeterraum verfolgt, gibt es Fouls aus jedem Winkel zu sehen - in Österreich aus finanziellen Gründen nicht machbar.

Und ein limitierender Faktor des Video Assistant Referees! „Wichtig für die Diskussion ist, dass der VAR nie eine Entscheidung fällt, sondern den Schiedsrichter nur auf Situationen aufmerksam macht, das Material aufbereitet“, erklärt Referee Harald Lechner. Jedes Tor bzw. jede Strafraumsituation plus die zugehörige Angriffsphase werden überprüft, jede direkte Rote Karte - zudem, ob der richtige Spieler verwarnt oder ausgeschlossen wird.

Schiri spricht zu Szenen
Heißt auch: Wenn der Schiri etwa bei einer Eckball-Entscheidung noch so falsch liegt, schaltet sich der VAR nicht ein. Und lässt man nach einer fragwürdigen Szene den folgenden Abstoß oder das Out durchführen, gibt es kein Zurück mehr!

Die Spielleiter kommentieren knapp strittige Szenen, wenn sich daraus eine Bild-Text-Schere ergibt, der Referee etwa von einem nicht foulwürdigen Schubser spricht, obwohl ein Spieler zusätzlich an den Füßen getroffen wurde, reagiert der VAR. Bei einem Elferpfiff geht es eventuell schnell - wenn der VAR das Foul bestätigt. Stressiger wird es, wenn ein klarer und offensichtlicher Fehler des Schiedsrichters vorliegt. „Welche Bilder werden dann gezeigt - und vor allem, in welchem Tempo?“ so Lechner. Bis zu 70, 80 Prozent verlangsamte sowie Standbilder kann der VAR aufbereiten - was hilft zu zeigen, ob etwa ein Ball an der Hand war. Allerdings sehen gewisse Attacken verlangsamt schlimmer aus - eine Gratwanderung. „Weshalb die völlige Gerechtigkeit unmöglich bleibt, aber das Spiel wurde fairer“, so Lechner.

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(Bild: KMM)



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