In Start-up-Zentrum

Was haben Hakenkreuze an der Uni Graz verloren?

Steiermark
21.09.2021 07:00

Seit April gibt es an der Universität Graz ein modernes Start-up-Zentrum, in dem sich innovative Firmen ansiedeln. Für Kritik sorgt jedoch eine Nazi-Wandmalerei samt Hakenkreuzen im Gebäude-Altbestand - trotz künstlerischer Aufarbeitung. Eine neue Kunstinstallation soll jetzt Klarheit schaffen.

Es ist ein Prestigeprojekt der Universität Graz, eine Plattform für innovative junge Unternehmer und Forscher: Das Start-up-Zentrum „Unicorn“ in der Schubertstraße, direkt bei der Uni. Zwölf Millionen Euro wurden - wie berichtet - investiert. Herzstück des eindrucksvollen Gebäudekomplexes ist eine umfassend sanierte Gründerzeit-Villa. Was man dort im Stiegenhaus findet, hat bei einem Unternehmer aus Graz aber für heftige Irritationen gesorgt.

Als er das Gebäude besichtigt hat, entdeckte er an der Wand Malereien aus der NS-Zeit und traute seinen Augen nicht. „Jetzt baut man da ein wirklich picobello Zentrum für Start-ups und dann sind da Hakenkreuze an der Wand? Hier kann ich doch keine Kunden und Investoren empfangen!“, so der umtriebige Unternehmer.

„Tafel ist zu unscheinbar“
Die Malereien wurden bereits in den 90er-Jahren entdeckt und sind denkmalgeschützt. Der Künstler Richard Kriesche hat sie damals aufbereitet und daraus ein Mahnmal gemacht, eine kleine Tafel erklärt den Hintergrund. Für den Kritiker allerdings viel zu unscheinbar: „Vielleicht ist eine Kunstinstallation aus den 90ern für die internationale Start-up-Szene nicht mehr zeitgemäß.“

„Es ist das erste Mal, dass ich höre, dass das ein gefühltes Problem ist“, sagt Unicorn-Geschäftsführer und Uni-Vizerektor Peter Riedler zur „Steirerkrone“. „Aber ja, der Zugang zu diesem Thema ist für heutige Verhältnisse auf den ersten Blick zu wenig fassbar.“ An einer Verbesserung werde ohnehin schon gearbeitet. Es laufe ein Wettbewerb, Künstler und Studenten sollen das historisch schwierige Thema neu aufbereiten. 

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