WK-Obmann Stefan Mair:

„Maske für geimpfte Handelsangestellte ist unfair“

Tirol
19.09.2021 09:00

„Die Mitarbeiter im Lebensmittelhandel sehen sich massiv benachteiligt“, steigt Stefan Mair, Sprecher der Branche in Tirol, für 20.000 Betroffene auf die Barrikaden. Der Grund: Die FFP2-Maskenpflicht trotz Impfung sei ungerecht. Derzeit scheine Willkür zu walten.

Vor etwas mehr als einem Jahr wurde die allgemeine Maskenpflicht und darauffolgend die FFP2-Maskenpflicht eingeführt. Der Lebensmittelhandel war dabei ein wichtiger Partner der Regierung bei der Organisation und Verteilung der Masken. Durch die perfekte Logistik konnte die Bevölkerung auch während der Lockdowns zudem stets mit ausreichend Lebensmitteln, Masken und Desinfektionsmittel versorgt werden.

Die in Tirol rund 20.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden zu Recht als Helden gefeiert.

Vergessene Helden
Bei den Lockerungen der Maskenpflicht wurde jedoch auf die Helden schnell vergessen und die Ungleichbehandlung für die Branchen Lebensmittelhandel inklusive Konditoreien, Bäckereien und Metzgereien sowie Tankstellen und Postpartnern setzt sich fort. Denn dort ist nicht möglich, was überall sonst geht: Trotz Impfung oder Genesung kann nicht auf eine Maske verzichtet werden.

Noch unverständlicher ist diese Tatsache, wenn man bedenkt, dass alle Kunden in diesen Geschäften zum eigenen Schutz einen Mundnasenschutz bzw. eine FFP2-Maske tragen müssen.

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Unsere Händler haben ihre Mitarbeiter motiviert, sich impfen zu lassen. Mit der Aussicht, dass dies in absehbarer Zeit Erleichterungen bringen würde.

Stefan Mair

Hohe Impfquote
Die Angestellten im Lebensmittelhandel tragen seit mehr als einem Jahr durchgehend eine Maske während der Arbeit. Auch die Impfquote in der Branche ist überproportional hoch. „Unsere Händler haben ihre Mitarbeiter motiviert, sich impfen zu lassen. Mit der Aussicht, dass dies in absehbarer Zeit Erleichterungen bringen würde. Dass es aber derzeit keine Aussicht auf eine Abschaffung der Maskenpflicht gibt, wirkt eher demotivierend. Besonders, weil das Tragen der Masken auf die Dauer sehr belastend und ermüdend sein kann“, erklärt Stefan Mair, Gremialobmann des Lebensmittelhandels in Tirol.

Keine Cluster in Supermärkten
In den Lebensmittelgeschäften kam es weder zu irgendwelchen Clustern noch zu vermehrten Ansteckungen. Mair: „Aus epidemiologischer Sicht ist nicht nachvollziehbar, warum geimpfte oder genesene Mitarbeiter nicht von der Maske befreit werden können.“ Ein Einkauf im Lebensmittelhandel ist längst nicht so zeit- und beratungsintensiv, wie es in anderen Branchen der Fall ist, führt Mair weiter aus.

Es sei daher weder den Kunden noch den Mitarbeitern schlüssig zu erklären, dass in anderen Branchen ein „Freiimpfen“ möglich ist.

Gleiches Recht für alle
Auch das Argument, dass die FFP2-Masken-Pflicht dem Lebensmittelhandel die Pflicht zur 3G-Einlasskontrolle erspart, ist für Mair nicht zu verstehen, da der gesamte restliche Handel bei Impfung nicht nur von der Maskenpflicht befreit ist, sondern auch von der 3G-Kontrollpflicht. „Wir fordern für alle in eine gleichermaßen faire und transparente Regelung. Derzeit scheint hier eher Willkür zu walten“, ist Mair verärgert.

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