Größter Wunsch erfüllt

Zum 100. Geburtstag flog Sennerin über „ihre“ Alm

Jahrzehnte hat Cezilie „Cilli“ Kerschbaumer als Sennerin auf „ihrer“ Bärenfeichtenalm im steirischen Ennstal verbracht. Zum 100. Geburtstag wurde ihr Wunsch, sie noch einmal zu sehen, dank des Bundesheers wahr. Mit dem Hubschrauber flog sie von Aigen eine Runde über die schönen Berge.

Ein Lächeln über das ganze Gesicht, ein nach oben gestreckter Daumen, keine Anzeichen von Nervosität - und die Alouette hebt mit ohrenbetäubendem Lärm vom Fliegerhorst in Aigen ab. Am Mittwoch ging Cezilie Kerschbaumers Wunsch zum hundertsten Geburtstag in Erfüllung: noch einmal die Bärenfeichtenalm sehen. „Ihre“ Alm. Denn dort oben, in der Nähe von Wörschach, hat sie 25 Jahre verbracht. Mit 97, also vor drei Jahren, zog die sechsfache Mutter, 13-fache Oma, 23-fache Uroma und zweifache Ur-Ur-Oma dann ins Altersheim im Tal.

Auf „ihrer“ Alm ging Kerschbaumers Wunsch in Erfüllung.

(Bild: Pail Sepp)

Cilli Kerschbaumer und Sohn Fred

(Bild: Pail Sepp)

„Das ist das schönste Leben auf der Alm. Die Leute sind auf der Höhe anders, und man selbst ist auch anders“, erzählt sie.

Alpinisten in Not gerettet
Auch in den 1960er-Jahren hat sie schon ein Berggasthaus oben bewirtschaftet. Angeschlossen war eine Alpinnotfall-Stelle, von der aus man Hilfe rufen konnte. Dann flogen die Hubschrauber von Aigen aus ins Gebirge. Deswegen ist man „der Cilli“ heute noch verbunden - und konnte ihr diesen großen Wunsch erfüllen.

Kerschbaumer und Hubschrauber-Pilot Oberstleutnant Udo Koller, Kommandant des Fliegerhorsts Aigen

(Bild: Pail Sepp)

Das halbe Ennstal winkte Cilli zu
„Von überall haben die Leute gewunken. Und am Berg wurden wir von vielen Freunden und Bekannten begrüßt. Die Cilli hat eine große Fangemeinde“, erzählt Udo Koller, der sie auf die Alm geflogen hat.

Ich kann es nicht beschreiben. Es war so eine schöne Zeit da oben.

Cezilie Kerschbaumer

Wieder am Boden gelandet, ringt Kerschbaumer um die richtigen Worte. „Ich kann es nicht beschreiben. Es war so eine schöne Zeit da oben“, sagt sie sichtlich gerührt. „Alles, was ich sagen kann, ist: Danke ...“