Extreme Vermehrung

Borkenkäfer bedroht die Schutzwälder in Osttirol

Tirol
06.08.2021 13:00

Die Sturm- und Schneebrüche der vergangenen Jahre sind die Hauptgründe, warum sich der kleine Waldschädling in Osttirol in großem Stil ausbreitet. Borkenkäfer befallen gesunde Bäume und legen ihre Eier unter der Rinde ab. Der Fraß der Larven bringt die Bäume zum Absterben. Liegt Schadholz in den Wäldern, sorgt das dafür, dass sich der Schädling schneller vermehrt.

In den Gemeinden Oberlienz und Hopfgarten i. D. ist das bereits der Fall. Im Iseltal zeichnet sich ein solches Problem ebenfalls ab. „Es wurde eine große Gefahr für den örtlichen Waldbestand festgestellt. Ein Großteil der betroffenen Waldflächen im Iseltal und am Eingang in das Defereggental gelten als Schutzwald“, sagt LHStv. Josef Geisler. Die nunmehrigen Maßnahmen seien nicht nur zur Sicherung der Waldbestände, sondern auch im Sinne der Sicherheit der Bevölkerung. Das Land sichert den Eigentümern Unterstützung zu. Die finanziellen Mittel dafür kommen aus dem Waldfonds des Landes.

Auch Drohnen im Einsatz
Eine kurzfristige Eindämmung der Massenvermehrung sei aktuell nicht mehr möglich. Man habe es mit einer derart großen Fläche zu tun, dass man sich nun auf die Aufarbeitung von frisch befallenen Bäumen konzentrieren müsse. „Hier ist der Käfer noch in Vermehrung. Dadurch geht von diesen Bäumen eine große Gefahr für die restlichen Waldbestände aus“, erklärt Christian Schwaninger, Vorstand der Abteilung Waldschutz des Landes.

Die Bezirksforstinspektion will den Waldeigentümern helfen: „Wir werden zur Früherkennung frischen Befalls auch zum ersten Mal Drohnen einsetzen und die Aufarbeitungsmaßnahmen auch nach diesen Erkenntnissen ausrichten“, informiert Bezirksforstinspektor Erich Gollmitzer. In Auftrag gegeben wurde der Drohneneinsatz von der Waldgenossenschaft Iseltal.

Fokus auf Aufarbeitung
Als größte Herausforderung sieht man beim Land die Aufrechterhaltung der Sicherheitswirkung des Waldes. Man wolle deshalb rasch handeln, um eine Verbesserung der Situation herbeizuführen. Obwohl die Arbeitskapazität zur Aufarbeitung der Holzschlägerunternehmen begrenzt sei, „werden wir wirklich alles daran setzen, dem Borkenkäfer mit allen Mitteln den Kampf anzusagen“, betont Geisler. Bezirkshauptfrau Olga Reisner fügt hinzu: „Für allfällig erforderliche kurzfristige Straßensperren bitte ich die Bevölkerung um Verständnis - es geht hier um die Sicherheit aller.“

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