Brennpunkt Wörgl

Die Lkw-Lawine wird in Tirol wieder mächtig

Tirol
31.07.2021 14:00

Die Lockdowns haben nicht nur das soziale Leben, sondern auch den Verkehr in Tirol für einige Zeit ausgebremst. Doch nun wächst die Lkw-Lawine wieder. 1,6 Millionen Schwerfahrzeuge rollten im ersten Halbjahr bereits über die Inntalautobahn (A12) bei Wörgl. Der Verkehrsclub Österreich warnt vor einem Kollaps.

1,6 Millionen Lkw auf der A12 bei Wörgl bedeuten ein Plus von 6,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das ergeben die vom VCÖ ausgewerteten Zahlen aus der Verkehrszählung der Autobahngesellschaft Asfinag. Das Vorkrisen-Niveau ist trotz der Steigerungen noch nicht erreicht, aber andere Straßenabschnitte in Tirol haben laut VCÖ-Experte Michael Schwendinger „bereits wieder die Rekordbelastung von vor der Krise erreicht“. Schwendinger nennt die Arlberg Schnellstraße (S 16) bei Grins. Dort ist heuer mit knapp 300.000 Lkw ein Zuwachs von 1,2 Prozent gegenüber dem Jahr 2019 gemessen worden.

Verkehr nimmt rascher als die Wirtschaft zu
Was die Verkehrsbeobachter alarmiert, ist die Tatsache, dass der Lkw-Verkehr stärker zunimmt als die Wirtschaft wächst. „Keine positive Entwicklung“, lautet die Diagnose. Zwischen Kufstein und Brenner registrieren alle Zählstellen deutliche Zunahmen. Im Schnitt waren es rund 1,5 Mio. Laster im ersten Halbjahr. Im Oberland ist das Plus noch größer als im Unterland.

Klimaziele durch Verkehr schwer erreichbar
„Mit mehr Lkw-Verkehr wird Österreich seine Klimaziele verfehlen. Und das würde, wie der Rechnungshof festgestellt hat, sehr teuer kommen“, warnt VCÖ-Mann Schwendinger und erneuert die Forderung nach einer stärkeren Verlagerung auf die Schiene. Er verweist auf Daten des Umweltbundesamts, wonach in Österreich mit der Verlagerung die CO2-Emissionen des Transports um 95 Prozent reduziert werden könnten.

„Gleisanschlüsse für Betriebe besser fördern“
Vor allem das Potenzial der betrieblichen Gleisanschlüsse sei stärker zu nutzen. Während die Anbindung ans Straßennetz im Regelfall vollständig durch die öffentliche Hand finanziert werde, würden verladende Firmen trotz Förderung auf einem Großteil der Kosten für die Gleisanschlüsse sitzen bleiben. Schwendinger: „Hier braucht es mehr Unterstützung.“

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