„Freiheit, Freiheit“
Hunderte demonstrierten in Rom gegen Grünen Pass
In Italien mehren sich die Demonstrationen gegen den Grünen Pass als Bedingung für die Zulassung in Lokalen, Kinos, Theatern und Sportzentren. Gegen das grüne Impfzertifikat gingen am Dienstag hunderte Menschen in Rom auf die Straße. Wegen der Beteiligung, die über den Erwartungen lag, wurde die ursprünglich vor dem Parlament in Rom geplante Protestkundgebung auf den größeren Piazza del Popolo verlegt.
„Freiheit, Freiheit“ und „Nein zum Grünen Pass“ skandierten die Demonstranten. Organisiert wurde die Kundgebung von der Bewegung „IoApro“ (Ich öffne), der sich 15.000 selbstständige Unternehmer und Lokalinhaber angeschlossen haben.
Restriktionen schaden der Wirtschaft
Sie wehren sich gegen die Restriktionen der Regierung zur Eindämmung der Pandemie, die ihrer Ansicht nach der italienischen Wirtschaft, vor allem der Gastronomie und dem Tourismus, schwere Schäden zufügen. Dem Protest schlossen sich auch die Inhaber von Diskotheken und Tanzlokalen an, die seit einem Jahr zugesperrt sind.
Gastronomen wollen nicht kontrollieren
„Wir sind nicht gegen die Impfung, wir sind gegen den Grünen Pass“, betonten die Demonstranten, die Slogans gegen Regierungschef Mario Draghi skandierten. Gastronomen und Lokalinhaber seien nicht in der Lage, die Gültigkeit des Grünen Passes zu kontrollieren, behaupteten die Demonstranten. „Wir sind freie Bürger, die das Leben wie vor zwei Jahren zurückhaben wollen“, sagte Umberto Carriera, Chef der IoApro-Bewegung.
Die Proteste gehen am Mittwoch weiter. In zwölf italienischen Großstädten, darunter Mailand, Turin und Rom, ist am Mittwochabend ein Fackelzug gegen den Grünen Pass vorgesehen. Weitere Protestaktionen sind am kommenden Samstag geplant.
Regierung prüft Grünen Pass für Fernzüge
49 Millionen Mal wurde in Italien bisher der Grüne Pass heruntergeladen, berichtete Gesundheitsminister Roberto Speranza. Ab dem 6. August ist in Italien unter anderem für Restaurantbesuche im Innenbereich, in Museen, Fitnessstudios und Schwimmbädern ein Impfnachweis, ein 48 Stunden lang gültiger negativer Corona-Test oder ein Genesungsnachweis notwendig. Die Regierung prüft zudem auch die Möglichkeit, nur Passagiere mit Grünem Pass auf Fernstreckenzügen zuzulassen.
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