Krško-Pläne empören

Atom-Wahnsinn: Jetzt schaltet sich Präsident ein

Steiermark
17.07.2021 06:00

Die mehr als fragwürdigen Atomkraft-Pläne Sloweniens schlagen hohe Wellen. Steirische Polit-Spitzen finden scharfe Worte für die Ambitionen unserer südlichen Nachbarn, einen neuen Reaktorblock im Kernkraftwerk Krško zu errichten - als ob nicht schon die geplante Laufzeitverlängerung riskant genug wäre! Umweltschützer lassen nicht locker und kämpfen weiter für die Abschaltung.

Die Aufregung um das slowenische Atomkraftwerk Krško - nur rund 80 Kilometer von der steirischen Grenze entfernt - hat in dieser Woche eine neue Dimension bekommen. Wie berichtet, macht Slowenien keinen Hehl daraus, dass es in Zukunft noch stärker auf Energie aus Atomkraft setzen will. Hinter den Kulissen stellen Politiker und die Kraftwerk-Betreiber anscheinend schon die Weichen für den Bau eines neuen, zweiten Reaktors.

„Klimaschutz und Atomkraft gehen nicht miteinander!“, kommentiert Grünen-Obfrau Sandra Krautwaschl die irre Klimastrategie der Slowenen. Es sei nun auch höchste Zeit, dass Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer „sein Schweigen zu Krško“ beende. Ins selbe Horn stoßen die steirischen Freiheitlichen: „Es braucht jetzt massiven außenpolitischen Druck, um Slowenien zum Einlenken zu bringen“, sagt FPÖ-Chef Mario Kunasek und legt nach: „Die Sicherheit unserer Heimat ist durch diesen Atommeiler dauerhaft bedroht.“ Umweltlandesrätin Ursula Lackner (SPÖ) hat sich schon in unserer gestrigen Ausgabe klar gegen den Atom-Irrsinn Sloweniens ausgesprochen, bekräftigte: „Kernkraft ist keine Alternative beim Klimaschutz!“

Rückendeckung bekamen die steirischen Politiker am Donnerstag von höchster Stelle: Bundespräsident Alexander Van der Bellen brachte das heikle Thema beim Jahrestreffen mit seinen slowenischen und kroatischen Amtskollegen aufs Tapet (das Kraftwerk gehört je zur Hälfte Kroatien und Slowenien). In Österreich herrsche „breiter Konsens“, wonach das Kraftwerk „problematisch“ sei, so der Präsident. Österreich werde das laufende Prüfverfahren zur Verlängerung des bereits 40 Jahre alte Reaktors „genau beobachten und begleiten“. Das Treffen fand in der Kleinstadt Kostanjevica, in unmittelbarer Nähe zum AKW Krško statt.

Laut Atomkraft-Expertin Patricia Lorenz von der Umweltschutzorganisation Global 2000 arbeiten die Kraftwerksbetreiber bereits an den Genehmigungsverfahren für den neuen Reaktor. „Unsere Kollegen in Slowenien werden sicher dagegen berufen. Auch wir in Österreich werden alle Hebel in Bewegung setzen, um den Neubau zu verhindern“, so Lorenz.

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