In der Hitzewelle strömen viele ins Freibad, um sich abzukühlen und Spaß zu haben. Doch Frauen und Mädchen klagen immer öfter über sexuelle Belästigungen durch Burschen oder Männer. „Von 3000 Frauenberatungen im Jahr, machen wir 500 wegen sexueller Gewalt, darunter auch Vorfälle im Bad“, bilanziert Christina Schwaiger-Hengstschläger vom Autonomen Frauenzentrum in Linz. Sie appelliert, vor diesem Problem nicht die Augen zu schließen. Das Land Oberösterreich greift das auf: „Damit das Freibad ein sicherer Ort für alle wird, starten wir die erste Kampagne, um ein starkes Zeichen gegen sexuelle Belästigung in Bädern zu setzen“, sagt LH-Vize Christine Haberlander.
Ich glaube, ich würde auf jeden Fall eingreifen. Ich würde zuerst die Situation abchecken. Wenn es nötig ist, würde ich definitiv der Belästigten Hilfe zukommen lassen.
Manuela Höllwirth
Plakate und mehr
Die Kampagne nennt sich „No Go – Schau nicht weg“ und besteht aus Plakaten und Stickern, die auf das Thema aufmerksam machen. Sie werden an Kiosken und Kabinen angebracht. Es werden zudem Workshops für das Personal angeboten. Die Kampagne will aber auch Badegästen Mut machen, nicht wegzuschauen – siehe Interviews.
Die Aktion ’Schau nicht weg bei sexueller Belästigung’ ist toll. Ich habe selber drei Töchter und würde sofort einschreiten, wenn ich etwas beobachte.
Mario Kranewitter
Alle sollen mitmachen
Fünf Pilotgemeinden – Oberneukirchen, Freistadt, Grieskirchen, Marchtrenk und Pregarten – setzen die Aktion schon um. „Wir haben bei uns im Bad sehr positive Reaktionen. Mütter finden es gut, dass etwas gemacht wird“, erzählt Fritz Robeischl, Bürgermeister von Pregarten. Haberlander will alle Gemeinden für die Kampagne begeistern, Infos dazu gibt es im Frauenreferat des Landes.
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