Ertrinkungsnotfälle

„Dafür gibt es keine Faustregel!“

Tirol
19.06.2021 07:00
Wie lange ein Mensch bei einem Ertrinkungsnotfall überlebt bzw. keine Schäden davonträgt, dafür gibt es laut Tiroler Wasserrettung keine „Faustregel“. In Schwimmbädern müssen vor allem Kinder immer wieder reanimiert werden. „Sie vertragen oft mehr“, sagt Konrad Kirchebner, Pressereferent der Wasserrettung.

Bevor der Körper im Wasser die nicht lebensnotwendigen Funktionen abschaltet, vergeht einige Zeit. „Man kann die Wassertemperatur in Minuten umrechnen“, informiert Kirchebener. „Der Inn hat aktuell 8,6 Grad, so verbleiben knapp 9 Minuten, um das rettende Ufer zu erreichen. Wer bei Bewusstsein ist, sollte zwischen 30 und 40 Grad gegen die Strömung schwimmen, auf diese Weise kommt er am ehesten an Land.“

Kinder ertrinken „still und leise“
Für Menschen, die untergegangen sind und das Bewusstsein verloren haben, zähle jede Sekunde. Bis zu drei Minuten könne das Gehirn ohne Sauerstoff auskommen. Ob eine Reanimation erfolgreich ist und der Patient keine bleibenden Schäden davonträgt, hänge von vielen Faktoren ab. Bei schneller Reanimation hätten Kinder eher eine bessere Prognose als Erwachsene. Das Problem bei Kindern generell sei freilich, dass sie „still und leise“ ertrinken. Kirchebner: „Ihnen fehlt der Reflex, um Hilfe zu rufen.“

Praktisch in jedem Sommer kommt es in Tirol zu Ertrinkungsnotfällen in Schwimmbädern. Immer wieder schaffen es aber Ersthelfer, erfolgreich zu reanimieren. Dieses Glück hatte etwa ein vierjähriger Bub vor zwei Jahren im Schwimmbad Wattens. Im August 2020 wurde ein bewusstloses sechsjähriges Mädchen im Schwazer Schwimmbad aus dem Wasser gezogen - und gerettet!

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