Provokante Aktion

Kuss-Plakate in Graz: Wie offen ist die Kirche?

Steiermark
17.06.2021 06:00

Wie tolerant ist Österreichs Kirche? Diese Frage stellt sich angesichts einer umstrittenen Plakat-Aktion der steirischen Evangelischen. Auf der Grazer Heilandskirche, die gerade renoviert wird, wurden am Mittwoch meterhohe Stoffplakate angebracht, auf denen unter anderem ein küssender Pfarrer und eine schwangere Pfarrerin zu sehen sind. Für Diskussionsstoff ist gesorgt.

Was für manche Gläubige eine Provokation darstellt, zeigt für andere wiederum, wie weltoffen die evangelische Kirche ist: Am Mittwoch zu Mittag wurden auf der Heilandskirche, zentraler Gebetsort der protestantischen Christen in Graz, überdimensionale Plakate enthüllt, die während der Renovierungsarbeiten das Baugerüst verdecken.

Küssender Pfarrer und schwangere Pfarrerin
Zu sehen sind darauf Bilder, die „Liebe“ symbolisieren sollen: unter anderem ein evangelischer Pfarramts-Kandidat, der seine Frau küsst, und eine schwangere Pfarrerin. Das ist bei den Protestanten freilich erlaubt - Katholiken zeigten sich nach der offiziellen Enthüllung der Plakate allerdings irritiert.

Doch damit können die Initiatoren durchaus leben - ganz im Gegenteil: Mit dieser öffentlichkeitswirksamen Aktion will man Spenden für die Sanierung der Heilandskirche, die mit 150.000 Euro zu Buche schlagen wird, lukrieren.

Bischofskonferenz tagte in Mariazell
Unterdessen scheint sich auch die katholische Kirche etwas zu öffnen: Auf ihrer Vollversammlung, die bis Mittwoch im obersteirischen Wallfahrtsort Mariazell tagte, führten Österreichs Bischöfe erstmals in einem solchen Rahmen Gespräche mit 14 Frauen. Dabei ging es auch um die Frage, inwieweit die Mitarbeit von Frauen in Leitungsfunktionen gestärkt werden kann.

Zur Sprache kam auch die Geschlechtergerechtigkeit im kirchlichen und seelsorglichen Leben. „Wir wollen aufmerksam hören, was uns gesagt wird“, gab der Vorsitzende der Bischofskonferenz, der Steirer Franz Lackner, die Marschrichtung vor. Weitere heiße Eisen, die in Mariazell aufs Tapet kamen: die Corona-Situation und die gesetzlichen Änderungen im Bereich der Suizidbeihilfe.

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