„Kommen aus Dschungel“

Argentinischer Präsident löst Shitstorm aus

Ausland
10.06.2021 07:16

Bei einem Treffen mit dem spanischen Regierungschef Pedro Sánchez am Mittwoch in Buenos Aires hat sich der argentinische Präsident Alberto Fernández einen ordentlichen Fehltritt geleistet. Eigentlich wollte er nur die engen Beziehungen zu Europa betonen, doch dann ging der Schuss nach hinten los und er beleidigte mit seiner Aussage seine Nachbarn in Lateinamerika.

„Die Mexikaner stammen von den Indios ab, die Brasilianer kommen aus dem Dschungel, aber wir Argentinier sind mit Schiffen aus Europa gekommen“, verkündete der Staatschef. Mit diesem Kommentar entfachte Fernández in Lateinamerika einen veritablen Shitstorm. Die Argentinier gelten in der Region ohnehin als ein wenig zu stolz auf ihre mehrheitlich europäische Herkunft.

Konter aus Brasilien
„Das Schiff, das sinkt, ist Argentinien“, schrieb der brasilianische Kongressabgeordnete und Präsidentensohn Eduardo Bolsonaro mit Blick auf die schlechte Wirtschaftslage im Nachbarland auf Twitter.

Fernández entschuldigte sich
Fernández bat später um Verzeihung. „Ich wollte niemanden beleidigen. Wer sich angegriffen fühlt, den bitte ich um Entschuldigung“, schrieb er auf Twitter. „In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts haben wir über fünf Millionen Einwanderer aufgenommen, die mit unseren Urvölkern zusammenleben. Unsere Vielfalt ist unser Stolz.“

Zitate durcheinandergebracht?
Offenbar hatte der Staatschef mehrere Zitate durcheinandergebracht. Fernández wollte sich auf den mexikanischen Literaturnobelpreisträger Octavio Paz beziehen, der einmal gesagt haben soll: „Die Mexikaner stammen von den Azteken ab, die Peruaner von den Inkas und die Argentinier kamen auf Schiffen.“ Tatsächlich erinnerte sein Kommentar allerdings mehr an eine Textzeile des Lieds „Llegamos de los barcos“ (Wir kamen von den Schiffen) seines Lieblingsmusikers Lito Nebbia.

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