Städte als Sorgenkind

Tourismus in Österreich blüht langsam wieder auf

Österreich
06.06.2021 06:00

Mit dem Sommer steigt auch wieder die Lust auf Urlaub in Österreich. Die Ferienregionen werden gut angefragt, Sorgenkind bleibt der Städtetourismus, auch weil vieles unklar ist.

Um Sonntagmitternacht fällt mit Ausnahme Tirols und Vorarlbergs die Reisewarnung Deutschlands für Österreich - die „Krone“ berichtete. Für den Sommertourismus ist das ein wichtiger Schritt, sagt Susanne Kraus-Winkler, Obfrau der Hotellerie in der Wirtschaftskammer. Denn - so die Hoffnung - mit der fallenden Quarantäne nach der Rückkehr in die Heimat falle auch die Hemmschwellen, einen Urlaub zu buchen. „Wir gehen davon aus, dass die Buchungen aus dem deutschen Markt nun stark ansteigen“, sagt Kraus-Winkler - und betont: „Tirol und Vorarlberg müssen auch möglichst rasch von der Liste gestrichen werden.“ Denn gerade der Westen sei von den deutschen Gästen abhängig.

Doch auch bisher sei eine Erholung im Tourismus zu bemerken. Man sei natürlich noch nicht auf dem Niveau, auf dem man 2019 um diese Zeit war - „und auch noch nicht ganz auf dem Vorjahresniveau“, aber die Menschen buchen wieder. Das bemerke man vor allem in den Ferienregionen, die bereits relativ stark angefragt werden. „Vor allem da, wo es viele Stammgäste gibt, ist die Buchungslage gut“, schildert Kraus-Winkler. Etwa in bekannten Wellnesshotels.

Städtetourismus leidet, noch viele Fragen offen
Insgesamt sei die Lage aber - noch - durchwachsen. Vor allem der Städtetourismus, der sehr stark von den Fernmärkten abhängig ist, leide. „Hier sprechen wir von einer Auslastung von zehn bis 20 Prozent, manche Hotels haben gar nicht offen“, so die Expertin. Nur einige wenige mit einem sehr guten Geschäftetourismus seien bis zu 40 Prozent ausgelastet, so Kraus-Winkler. Aber: „Wie es im Juli aussieht, weiß man noch nicht.“

Das wird auch sehr stark davon abhängig sein, wie schnell die noch offenen Fragen geklärt werden, sagt Kraus-Winkler. „Einheitliche Reisebestimmungen für die „drei G‘s“ und Grenzöffnungen - das sind nach wie vor die Stellschrauben.“ So brauche es dringend den Grünen Pass, aber auch Klarheit über die Einreisemöglichkeiten aus Drittländern, die keine hohen Inzidenzen, aber Durchimpfungsraten haben.

„Außerdem muss klar sein, welche Impfungen anerkannt werden“, betont die Hotellerie-Obfrau. Denn für den August gebe es „extrem viele Anfragen aus den arabischen Märkten, wo aber hauptsächlich mit dem russischen und den chinesischen Vakzinen geimpft wurde - und die sind nicht von der EMA zugelassen.“

Die Österreich Werbung plant indes eine 17 Millionen Euro teure Kampagne, um ausländische Gäste ins Land zu locken und Österreich als sicheres Urlaubsland zu positionieren, erklärte die neue Chefin Lisa Weddig am Samstag auf Ö1.

Anna Haselwanter
Anna Haselwanter
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