„Der heutige Feiertag geht auf die Nonne Juliana von Lüttich zurück. Sie hatte im Jahr 1209 eine Vision“, weiß Thekla Weissengruber, Expertin im Schlossmuseum Linz. Die Nonne verlangte von ihrem Bischof „ein Fest zu Ehren der Eucharistie, also des Leibs des Herrn. So ist Fronleichnam entstanden.“ Diese Feier stellt man bis heute öffentlich durch Prozessionen zur Schau: „Man führt die heilige Hostie durch Stadt, Wald und Flur spazieren“, meint Weissengruber recht weltlich. Bis heute sind Prozessionen liebevoll gestaltet, mit regionalen Traditionen.
Altar mit Wachsfiguren
Im Schlossmuseum ist derzeit ein Altar ausgestellt, der nur an Fronleichnam zum Einsatz kam. Er bildete eine von vier Stationen, die ein Prozessionszug ansteuert. Der Altar ist ein barockes Juwel aus dem 17. Jahrhundert mit Besonderheiten: „Die Figuren sind aus Wachs. Er wurde 1931 von einem Bauern aus St. Georgen im Attergau erworben und später an das Schlossmuseum Linz verkauft“, erzählt Kunsthistoriker Fabian Müller. Nach dem Umzug wurde der Altar wieder bis zum nächsten Fronleichnam verräumt.
Seeprozession mit Borte
Weil es in Hallstatt oder Traunkirchen kaum gemütliche Gehstrecken gibt, entstanden hier Seeprozessionen. Man fährt in geschmückten Boten hinaus auf den See. Schon im Vorjahr sind diese aber coronabedingt ausgefallen, heuer gibt es noch einmal eine Pause. Fans bleibt nur der Wandteppich im Schlossmuseum, der die Traunkirchner Seeprozession zu einem Kunstwerk macht. Von der Künstlerin Hermine Lenz, Angehörige der Wiener Werkstätte, wurden neben Wollstoff und Leinwand auch Goldmuschelborten oder Samtbänder verarbeitet, Teile sind auf Seide gemalt.
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