Kein Kavaliersdelikt

Gefälschte Corona-Tests können sehr teuer werden

Österreich
01.06.2021 10:47

Seit 19. Mai sind die meisten Beherbergungsbetriebe, Restaurants & Co. in Österreich wieder geöffnet. Wer aber etwa im Lokal sein Schnitzel genießen will, muss sich an die 3-G-Regel (siehe Video oben) halten. Doch nicht jeder nimmt es mit den Vorgaben so genau. Gefälschte Testergebnisse oder Impfpässe gelten als Urkundenfälschung - und sind kein Kavaliersdelikt. Es drohen empfindliche Geldstrafen oder gar eine Haftstrafe!

Wer etwa beim Lokalbesuch das Vorzeigen eines gültigen Testergebnisses verweigert, dem kann vom Geschäftsinhaber der Eintritt verwehrt werden. Hegt der Wirt an einem Nachweis Zweifel, so ist er laut Gesundheitsministerium übrigens dazu berechtigt, einen Ausweis zu verlangen, damit ausgeschlossen werden kann, dass jemand das Testergebnis eines anderen vorlegt.


Werden Gäste nicht auf Einhaltung der 3-G-Regel kontrolliert und etwa mit fehlenden Nachweisen beim Speisen oder Trinken in einem Lokal aufgegriffen, kann der Wirt angezeigt werden - dann drohen laut ORF Strafen in Höhe von bis zu 3600 Euro.

Gefälschte Tests gelten als Urkundenfälschung
Der Modus Operandi bei Fälschungen ist unterschiedlich, so Ministeriumssprecher Patrick Maierhofer. Neben professionell gefälschten Dokumenten würden auch immer wieder sehr laienhafte Nachahmungen auffallen. Die falschen Tests können kostspielige Folgen haben: Urkundenfälschung kann eine Geldstrafe von mehreren Tausend Euro und eine Haftstrafe von bis zu einem Jahr zur Folge haben. Dennoch dürfte der Handel mit gefälschten Nachweisen europaweit florieren. Gekauft werden können die Dokumente auf verschiedenen Plattformen im Internet. 

Impfpässe derzeit „wohl heißeste Fälscherware“
In unserem Nachbarland sind bereits erste gefälschte Impfpässe aufgetaucht - mit nach Expertenansicht vermutlich zunehmender Tendenz. Die meisten Fälle meldete das Polizeipräsidium München. Dort spricht man von Impfpässen als derzeit „wohl heißeste Fälscherware“. Auf Internetplattformen wie Telegram sei ein gefälschter Impfpass problemlos zu haben. Auch per WhatsApp gibt es Angebote. Die Kosten belaufen sich demnach auf um die 100 Euro.

Die Fälschung eines kompletten Impfpasses oder auch nur des Impfnachweises in einem echten Pass sei sehr leicht, so eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München I. Blanko-Impfpässe gebe es ganz legal zu bestellen im Internet, auch Arztstempel seien online leicht zu haben. Auch die Fälschung der Chargennummern sei kein großes Hindernis: „Die Chargennummern, mit denen der Eintrag der Corona-Impfung versehen sein muss, entnehmen die Fälscher den unzähligen Bildern in den sozialen Netzwerken, die frisch geimpfte Personen von ihren Impfpässen posten.“

Deshalb warnt auch die österreichische Polizei immer wieder davor, Bilder von Impfpässen in den sozialen Medien zu posten.

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