Mangel an Rohstoffen

Der heimische Holzbau steht kurz vor dem Kollaps!

Niederösterreich
24.05.2021 18:00
Während allerorts die Gastroöffnung groß abgefeiert wird, steuert nun das Rückgrat der heimischen Wirtschaft, die Baubranche, auf eine veritable Krise zu. Im Holzbereich herrscht beispielsweise Fassungslosigkeit über fehlenden Nachschub und Preisexplosionen. Häuser könnten künftig um rund 50 Prozent teurer werden.

Die aktuelle Lage der heimischen Wirtschaft gleicht dem Tanz auf dem Vulkan. Während die Gastronomie über das Ende des Lockdowns jubelt, leidet die Baubranche an harter Unterversorgung. Auf Einladung der „Krone“ versammelten sich diese Woche sechs Holzbaubetriebe aus dem Tullnerfeld an einem Tisch und erzählten über ihre Befürchtungen: „Die Lage ist fatal. Normalerweise sind Preise und Lieferungen ein halbes Jahr im Vorhinein fix, derzeit kann man aber überhaupt nichts mehr planen“, so ein Zimmerermeister.

Lager teils noch gut gefüllt
Zwar sind die Lager teils noch gut gefüllt, doch neue Ware wie Leimbinder und Dachpaneele wird erst für August oder Oktober erwartet – wenn überhaupt. Grund für den Rohstoffmangel dürfte das wilde Treiben auf den internationalen Märkten sein. Große Industriestaaten, wie China und die USA, liefern sich ein Bietergefecht, und die heimischen Holzindustrie lässt sich das Geschäft naturgemäß nicht entgehen.

Häuslbauer und Betriebe stehen nun unter Druck
Die kritische Lage in der Holzbranche ist aber nur die Spitze des Eisbergs, auch andere Bereiche in Sachen Häuslbau und Co. leiden stark. Bei neuen Projekten dürfte sich jedenfalls ein kräftiges Plus auf den Rechnungen abzeichnen, allein Leimbinder sind um das Doppelte teurer: „Wir rechnen mit einem 50-prozentigen Preisanstieg bei Bauprojekten. Bis 25. Mai halten Angebote vielleicht noch, danach bekommen wir nicht mal mehr Preislisten von den Lieferanten, geschweige denn Auftragsbestätigungen“, so der O-Ton.

„Heißer Sommer“ für Wirtschaft und Politik
In weiterer Folge kommen auch noch Strafzahlungen und Pönale für Verzögerungen auf die Liste der Probleme. 0,5 Promille bis 10 Prozent sind hier die gängige Praxis. Die heimische Wirtschaft und die Politik dürfen sich also auf einen „heißen Sommer“ einstellen. Sollte sich die Lage nämlich nicht bald verbessern, drohen Kurzarbeit und Entlassungen.

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