„Absichtliche Verwirrung“. Was passiert mit Sebastian Kurz? Heute, so viel ist sicher, wird die Opposition bei einer Nationalrats-Sondersitzung alle Geschütze gegen den Kanzler auffahren. Aber wird er wirklich wegen der von der Wirtschafts- und Korruptions-Staatsanwaltschaft vorgeworfenen U-Ausschuss-Falschaussage angeklagt werden? Kurz selbst rechnet damit, Juristen zweifeln. Nun legte die ÖVP ein von ihrem Anwalt beauftragtes Gutachten eines Salzburger Strafrechtsprofessors vor, der nicht mit einer Anklage rechnet, er hegt auch „starke Zweifel“ daran, dass Kurz „vorsätzlich falsch ausgesagt hat“. Mit dem aktuellen politischen Gesamtbild setzt sich auch Claus Pándi in seiner Kolumne in der heutigen Ausgabe der „Krone“ auseinander. So meint er unter anderem, „wüste Spekulationen und Gerüchte über Neuwahlen“ erweckten den Eindruck der „absichtlichen Verwirrung zur Ablenkung von handwerklichen und geistigen Fehlleistungen“. Er kritisiert, dass „präzise Gesamtstrategien zur Wirtschaft und zum Arbeitsmarkt fehlen“. Schuldig geblieben sei die Regierung, so Pándi, auch solide Pläne zur Sozial- und Migrationspolitik oder zu den Schulen und Universitäten. „Stattdessen werden Ideen zur Bewältigung der Klimakrise von spendablen Lobbyisten einer Industrie von gestern hintertrieben.“ Ja, dieses Eindrucks kann man sich wirklich nicht erwehren!
Blauer Untergang. Ein historischer Tag, der 17. Mai. Was da passiert ist? Heute vor zwei Jahren platzte die Ibiza-Bombe! Einer der Hauptdarsteller, der damalige FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus, hat sich zum „Jubiläum“ gegenüber der „Krone“ zur Causa geäußert. Auch zu den Hinweisen aus dem Strache-Umfeld Hinweise, Gudenus könnte hinter der Falle stecken. Dazu der Angesprochene: „Das ist das Einzige, das noch dreister ist als die Ibiza-Falle selbst. Wenn zwei Menschen im gleichen Boot sitzen, ist es hirnrissig, wenn es einer zerschneidet und dabei die Hoffnung hat, dass nur der andere untergeht.“ Untergegangen ist Gudenus genauso wie der damalige Vizekanzler und Chef der Blauen, Heinz-Christian Strache. Gudenus sagt, er könne sich ein Comeback bei den Blauen vorstellen. Die FPÖ ist zwar immer wieder für Überraschungen gut, aber bevor Strache oder Gudenus wieder bei den Freiheitlichen an Bord gehen können dürfte doch noch viel (blaues) Wasser die Donau hinunterfließen.
Einen schönen Tag!
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