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Großer Öffnungstag | „Kranke Schwächlinge“

Großer Öffnungstag: Bis gestern Vormittag sah es so aus, als wäre der 19. Mai der Nach-Corona-Öffnungstag in den Bundesländern - nur nicht in Wien. Die Andeutungen des Bürgermeisters hatten erahnen lassen, dass im Gegensatz zum großen Rest Österreichs in Wien am ominösen 19. Mai höchstens teilweise Öffnungen zu erwarten seien. Die Gastronomie, so wurde angenommen, werde wohl nur im Außenbereich geöffnet werden, der Innenbereich eher erst Anfang Juni folgen. Doch Donnerstag Nachmittag überraschte Michael Ludwig mit der Ankündigung, dass auch in Wien im Gleichklang mit dem Rest des Landes geöffnet wird. Weil die Infektionszahlen ebenso wie die Patientenzahlen in den Intensivstationen stärker als erwartet gesunken sind, werden auch die Wiener in ihrer eigenen Stadt ins Theater, Fitnessstudio und ins Wirtshaus gehen können. Und müssen dafür nicht nach Niederösterreich oder ins Burgenland ausweichen. So wird der 19. Mai zum ganz großen Öffnungstag in ganz Österreich. Wünschen wir uns, dass die Übung gelingt!  

„Kranke Schwächlinge“. Schon wieder ein Frauenmord, gleich ein Doppelmord. Ein 51-jähriger Privatdetektiv tötete in Salzburg zuerst seine 50-jährige Ex-Lebensgefährtin, bevor er auch noch deren Mutter erschoss. Es sind die weiblichen Mordopfer Nummer 10 und 11 in diesem Jahr. Alle Frauen wurden von ihren Partnern, meist Ex-Partnern, ums Leben gebracht. Diese Mord-Serie an Frauen beschäftigt das ganze Land. Auch in unserer Redaktion wird darüber intensiv diskutiert. „Krone“-Postler Michael Jeannée schreibt heute über seine frühen Journalistenjahre, als er noch Polizeireporter war und zum ersten Frauenmord „ausrücken“ musste. Emotional habe er darüber berichtet, über sein Entsetzen, seine Wut und sein Mitleid. Das kam damals nicht gut an, der Chefredakteur, so erinnert sich Jeannée, habe ihm gesagt, dass seine Befindlichkeit niemand interessiere. Das hat sich geändert. Heute interessiert uns natürlich des Postlers Befindlichkeit, etwa, wenn er schreibt „Frauenmörder sind für mich elende, feige und kranke Schwächlinge“. Und uns interessiert auch, was Kollegin Teresa Spari heute schreibt: Dass jeder Frauenmord mit Schweigen beginnt, „wenn Angehörige und Nachbarn nicht fragen“. Und sie darauf aufmerksam macht, dass „psychische und emotionale Misshandlungen die Vorstufe zu lebensgefährlicher Gewalt sind“. Daher darf man, um eine Frau vor einem gewalttätigen Partner zu schützen, „nicht auf den Knall warten“. Nein! Da sind wir alle gefordert! 

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