Tödliche Gefahr

Grenzkontrollen als Verkehrsrisiko auf Autobahn

Tirol
17.04.2021 08:00

Ein Toter, ein Schwerverletzter - zwei Auffahrunfälle auf der Tiroler A12 Inntalautobahn bei Wörgl forderten diese Woche einen hohen Blutzoll. Die durch die bayrischen Grenzkontrollen seit einigen Jahren künstlich produzierten Staus stellen ein Sicherheitsrisiko dar. Oft wird Autofahrern freilich auch eigene Sorglosigkeit zum (tödlichen) Verhängnis.

„Vor allem zu Beginn der Grenzkontrollen häuften sich schwere Auffahrunfälle im Bereich zwischen Kirchbichl und Kufstein, auch mit tödlichem Ausgang“, sagt Markus Widmann, langjähriger Leiter der Verkehrsabteilung der Tiroler Polizei. Lkw-Stau in dem Bereich sei Neuland für die Verkehrsteilnehmer gewesen.

Zwei fatale Unfälle diese Woche
Im Jahr 2019 weist die Statistik zwei Auffahrunfälle mit insgesamt drei Verletzten aus. Im Vorjahr waren es drei Unfälle nach diesem Schema mit zusammen fünf Verletzten. Am Dienstag dieser Woche verlor ein 27-jähriger Tiroler sein Leben, als er bei Wörgl in einen stehenden Lkw krachte. Einen Tag später krachte – praktisch auf selber Höhe, aber in Fahrtrichtung Innsbruck – ein Lieferwagen in einen Warnanhänger der Asfinag. Der 42-jährige Lenker erlitt dabei schwere Verletzungen.

„Stausituationen auf der Autobahn stellen wegen der hohen Geschwindigkeiten ein größeres Risiko als auf Bundesstraßen dar“, weiß Markus Widmann. Ein stehender Lkw sei darüber hinaus ein massives Hindernis. Daraus würden sich dann oft die verheerenden Folgen ergeben.

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Beim Sicherheitsabstand zum Vordermann gilt die Faustregel: Die Hälfte der gefahrenen Geschwindigkeit in Metern. Die Strafen bei Nichtbeachtung können hart ausfallen.

Markus Widmann, Leiter Verkehrsabteilung der Tiroler Polizei

Unabhängig von den Unfällen in dieser Woche halten viele Verkehrsteilnehmer den Sicherheitsabstand zum „Vordermann“ nicht ein. Die scheinen die Strafen, die darauf stehen, nicht zu kennen: Im Extremfall wird der Führerschein vor Ort abgenommen.

„Warnungen ernst nehmen!“
Die Hinweise auf den Überkopfwegweisern mit der Aufforderung, die Geschwindigkeit zu reduzieren, würden außerdem oft als „Empfehlung“ betrachtet. „Die Kraftfahrer denken, dass noch Spielraum sei, reagieren jedoch nicht gleich“, bedauert Widmann. Solche Warnungen müssten aber unbedingt sofort ernstgenommen werden.

Zudem sei fehlende Aufmerksamkeit ein Risikofaktor. Wer sich mehr auf sein Handy konzentriere als auf den Verkehr, könne eben leicht ein Stauende übersehen.

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