Lecher Wirt besorgt

„Wenn das so weitergeht, sperr ich wieder zu“

Egal ob in den Gastrobetrieben oder im privaten Bereich - nicht immer halten sich alle an die Corona-Regeln.

(Bild: APA/Barbara Gindl)

Während der Osten Österreichs einer gastronomischen Wüste gleicht, hat man am Arlberg ganz andere Probleme zu lösen.

Der Jubel war groß, als Vorarlberg zur Testregion gekürt wurde und die Gastro wieder ihre Tore öffnete. Einige Skeptiker fürchteten damals, dass nun alle Hemmungen fallen würden und das Ländle zu einem Corona-Gastro-Cluster allererster Güte heranwachsen könnte. Bis jetzt scheint das nicht der Fall zu sein, doch so richtig happy sind trotzdem nicht alle.

Partywütige aus Tirol
So berichtet ein Gastronom aus Lech, wo sich bevorzugterweise Nobel und Hobel die Klinke in die Hand drücken, von einer Art Ischgl-Fieber, das seit den Öffnungen um sich greifen würde. Vor allem die Gäste aus Tirol würden die Partywut befeuern. „Wenn das so weitergeht, sperr ich wieder zu“, sagt er. Doch da müssen die noblen Lecher nun durch, denn aus Tirol kann tageweise anreisen, wer will - solange ein negativer Corona-Test im Gepäck ist.

(Bild: Melanie Hutter)

Einheimisch oder nicht - es wird gefeiert
Im Übrigen scheinen die Lecher selbst auch keine Kinder von Traurigkeit zu sein. Berichtet wird von Grillpartys im Schnee und großen Zusammenkünften in den eigenen vier Wänden, teils auch mit internationalen Gästen.

Wir bekommen jeden Tag Anrufe von Leuten, die ihre Nachbarn anzeigen.

Polizei

Arnold Brunner von der Bezirkshauptmannschaft Bludenz bestätigt, dass es fortlaufend zu Anzeigen kommt - wegen Nichteinhaltung der Covid-Vorschriften. „Die Menschen wollen eben, dass sich die anderen an die Regeln halten. Bei sich selbst sieht das oft anders aus“, sagt er. Es werde jedenfalls laufend kontrolliert - und am Osterwochenende sogar verstärkt.

Denunziantentum blüht
Dass so manche - übrigens bei Weitem nicht nur in Lech - die Öffnungsschritte als Einladung verstehen, Sicherheitsabstände und Maskenpflicht als unnötige Frotzelei der Bundesregierung abzutun, ist die eine Seite. Die andere ist, dass das Denunziantentum blüht. „Wir bekommen jeden Tag Anrufe von Leuten, die ihre Nachbarn anzeigen“, heißt es von der Polizei. Und oft sei dann gar nichts zu beanstanden. Ausgerückt wird natürlich trotzdem immer.