„Applaus nicht genug“

Frauen beklagen Belastung in der Corona-Krise

Politik
04.03.2021 13:45

Von Kinderbetreuung bis zu den wirtschaftlichen Auswirkungen - Frauen sind von der Corona-Krise weiterhin wesentlich stärker betroffen als Männer. Anlässlich des Frauentags am 8. März beklagen Frauen in einer Umfrage ihre Situation und fühlen sich von der Politik im Stich gelassen. Die SPÖ drängt nun auf regionale Stiftungen, die Frauen entlasten sollen.

Auch wenn es zuletzt eine minimale Verbesserung beim Lohnunterschied der Geschlechter gab, sieht die wirtschaftliche Situation der Frauen in Österreich weiterhin nicht sonderlich rosig aus. Dies bestätigt eine aktuelle Studie von „Triple M Matzka“, die von der SPÖ am Donnerstag präsentiert wurde. Vor allem am Arbeitsplatz sieht man dringenden Handlungsbedarf. 

Rendi-Wagner: „Niemanden im Stich lassen“
SP-Chefin Pamela Rendi-Wagner verwies darauf, dass die meisten Frauen ihre persönliche Situation schlechter als vor der Krise erlebten. Jede zweite Alleinerzieherin sei armutsgefährdet. Führend mitverantwortlich sieht die SP-Vorsitzende die Regierung. Diese hätte die Verantwortung, niemanden in Stich zu lassen „und schon gar nicht die Frauen“.

Frauen zunehmend pessimistisch
Die Umfrage unter gut 1000 Frauen vergleicht die Situation vom Anfang der Pandemie im April 2020 mit der aktuellen. Während weiter rund ein Drittel der Frauen Angst um den Arbeitsplatz hat, haben sich andere Werte ungünstiger entwickelt. Das Vertrauen, dass alles getan wird, um Arbeitsplätze in Österreich zu halten, ist enorm - von 82 auf 45 Prozent - gesunken.

Auch fühlen sich gleich 58 Prozent von öffentlichen Institutionen weniger unterstützt als im Vorjahr. Das ist eine Verdoppelung.

Zusätzliche Belastung durch Krise
Die Zusatzbelastungen daheim werden ebenfalls verstärkt registriert. Zwölf Prozent mehr sehen im Vergleich zum Vorjahr einen zusätzlichen Aufwand für Kinderbetreuung. Um noch einmal drei Prozent auf 89 gestiegen ist der Wert jener, die meinen, dass die Zusatzbelastung zunächst auf das Konto der Frauen geht. Dazu kommt, dass gleich 61 Prozent eine zunehmende Belastung für Kinder wahrnehmen, was dann oft von den Müttern abzufedern ist.

Heinisch-Hosek: „Konzentration auf Zukunftsbranchen”
SP-Frauenchefin Gabriele Heinisch-Hosek plädierte für regionale Stiftungen, die vor allem Frauen entsprechende Umschulungen bieten sollten. Es wäre geboten, regional zugeschneiderte Angebote zu liefern, so die Abgeordnete. Konzentrieren müsste man sich auf die Zukunftsbranchen. Das wären Technik, Digitalisierung und Pflege. 

Grüne fordern bessere Arbeitsbedingungen
Ähnlich äußerten sich am Donnerstag auch die Grünen Frauen in einer Aussendung. Unter dem Motto „Applaus ist nicht genug - Her mit Fair“, forderten sie bessere Arbeitsbedingungen durch eine Reduktion der Arbeitszeit „und damit höhere Löhne“, wie die Sprecherin der Grünen Frauen Wien, Viktoria Spielmann, erklärte.

Quelle: APA

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